Unternehmern achten vermehrt auf Gesundheit

WKO
11.09.2017

 
Drei von vier österreichischen Unternehmen haben sich schon mit Gesundheitsförderung im Betrieb beschäftigt. Das ergibt die jüngste Umfrage von WKÖ und Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Vor allem die Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitsabläufe, aber auch Teambuilding-Maßnahmen stehen dabei im Fokus.  

Das Ergebnis einer aktuellen, österreichweiten Online-Umfrage in heimischen Unternehmen ab zehn Mitarbeitern bestätigt den positiven Trend: „Unternehmen setzen zunehmend auf Betriebliche Gesundheitsförderung zum Wohl der Mitarbeiter und des Unternehmens!“, zeigt sich  Dr. Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO, erfreut. 
Konkret zeigt die Umfrage: Drei Viertel der Befragten setzen BGF-Maßnahmen im Unternehmen um. Über 70 Prozent beschäftigen sich mit einer ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze, jeweils knapp die Hälfte der Unternehmer ändert Arbeitsabläufe, setzt auf Bewegungsangebote oder Teambuilding. Über 40 Prozent der Unternehmen geben an, im Rahmen der BGF neue Arbeitszeitmodelle zu entwickeln.

Nur 10 Prozent zeigen kein Interesse

„Die Bemühungen der Sozialversicherung die betriebliche Gesundheitsförderung wirklich breit auszurollen, werden sukzessive wirksam. Dem Wunsch der Unternehmen nach mehr Information über BGF und die Möglichkeiten einer effizienten und wirkungsorientierten Umsetzung werden wir gemeinsam nachkommen“, unterstreicht Dr. Josef Probst, Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Nur jeder Zehnte führt „kein Interesse“ an. Zu wenig Wissen, fehlende personelle Ressourcen und hoher zeitlicher Aufwand sind die häufigsten Barrieren für Unternehmen, sich auf die Thematik einzulassen, zeigt die Umfrage. „Die Unternehmen wollen sich für ihre Mitarbeiter engagieren, oft fehlt einfach das Wissen um BGF zu ermöglichen. Jetzt müssen wir uns bemühen, dass motivierte Betriebe auch bei der Umsetzung unterstützt werden“, betont Dr. Gleitsmann.

Mativation steigern 

BGF verursacht jedenfalls nicht nur Aufwand, sondern bringt auch großen Nutzen für Beschäftige und das Unternehmen: Motivation (68%) und Arbeitszufriedenheit (65%) werden verbessert, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steigt (32%) und Krankenstände (29%) sowie Fluktuation (20%) werden reduziert – so berichten die befragten Unternehmen, die Erfahrung mit BGF gemacht haben. „Fast zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass finanzielle Unterstützung die Umsetzung von BGF-Maßnahmen attraktiver machen würde“, verweist Dr. Gleitsmann auf geäußerte Wünsche der befragten Unternehmen. Unter anderem empfiehlt es sich, die Mitglieder des Österreichischen Netzwerks BGF zu kontaktieren: Diese bieten Unternehmen Unterstützung bei der betrieblichen Gesundheitsförderung an. „Das Netzwerk BGF als Zusammenschluss der  Sozialversicherungsträger treibt das Thema gut voran. Die Informationen und Angebote für Unternehmen erleichtern den Einstieg in eine systematische Umsetzung  zur betrieblichen Gesundheitsförderung“, so Dr. Josef Probst abschließend. Als hilfreich für die Umsetzung von BGF im Unternehmen erachten die Umfrageteilnehmer auch eine höhere Akzeptanz bei Mitarbeitern (43 %) und in der Geschäftsleitung (22 %).

www.netzwerk-bgf.at