„Das Neue kann man nicht verstehen, man muss es tanzen“

„Ich vertone nachhaltige Firmen“, sagt Harald Koisser. Wenn der Buchautor und Kommunikationsberater in die Tasten greift, ist es ab sofort nicht nur die Tastatur seines Laptops, sondern das Klavier. Er schreibt Songs für Firmen und über Firmen.
„Ich habe einen Weg gesucht, über zukunftstaugliche Firmen zu reden, der auch ankommt“, sagt Koisser, „Musik berührt und bewegt. Sie ist eine große transformatorische Kraft.“ Also lässt sich der Neo-Musiker von Firmen inspirieren und vertont, gemeinsam mit seinen Musikpartnern Gottfried Schattovits und Harald Fendrich, ihre Philosophie. Wichtig ist ihm dabei, „etwas zu spüren, weil einfach so eine Auftragsarbeit funktioniert nicht. Mich triggert nicht das Geld, sondern der Spirit.“
Einige Firmen wurden bereits zum Klingen gebracht. Für Steuer.Beratung.Rieder im Salzburger Land ist ein Lied für das Rieder-Motto „Zahlen, Zeit, Zufriedenheit“ entstanden, das die Inhaberin Ursula Rieder zutiefst berührt hat: „Das, was mich mein Leben lang schon bewegt (im wahrsten Sinne des Wortes), ist jetzt in ein Gedicht gegossen und in einem wundervollen Lied ausgedrückt. Ich habe Tränen in den Augen gehabt, wie ich es gehört habe.“
Doris Bösmüller und Markus Purker von der Druckerei Bösmüller Print Management sind ebenfalls begeistert. Ihr Song beginnt mit dem Sound ihrer Druckmaschinen. Dann entfaltet sich ein im Duett gesungener Rock-Song, der mit Power und Poesie die Firma beschreibt. „Wir sind Akrobaten der Zeit, im Tanz der Möglichkeit“.
Das Geheimnis der Lieder liegt in einer Sprache abseits oberflächlichen Werbesongs, meint Koisser. Der Autor lässt sich dafür auch kein klassisches Briefing dafür geben und sagt: „Ich verlange nichts für Text und Komposition. Es ist mein Werk und keine Werbung.“ Wenn das Unternehmen den Song dann für Videos, Telefonschleifen oder Events verwenden will, muss nur die saubere Aufnahme im Tonstudio bezahlt werden. Auch die aufstrebende Photovoltaik-Firma haider energies oder die Gaia-Akademie haben das bereits in Anspruch genommen.
Die Absicht ist, eine neue Art des Wirtschaftens und die ethisch verantwortlichen Firmen zum Thema zu machen. Mit dem anwachsenden Set an Songs soll ein emotionaler Klimawandel entstehen. „Das Neue lässt sich nicht verstehen, man muss es tanzen“, sagt Koisser. Seinem Musikprojekt hat er den programmatischen Namen Economy Of Love gegeben. Das gefällt auch Helmy Abouleish vom ägyptischen Sekem-Konzern: „Die Wirtschaft der Liebe, wie sie Sekem umsetzt, dient der globalen Gemeinschaft und den zukünftigen Generationen. Wie schön, dass es jemanden gibt, der dieses Konzept auch musikalisch umsetzt und so in der Welt verbreitet!“