Neues Projekt für Immo-Crowdinvestoren am Start

Immobilien
20.10.2020

 
Während in anderen Branchen die Rollläden nach unten glitten, öffnete im Juni eine neue Plattform für Immobilien-Crowdinvesting ihre Pforten: RECrowd. 

Hinter der Plattform steht eine strategische Partnerschaft von Miteigentümer RE/MAX DCI und dem Crowdinvesting-Pionier Conda. Nach vier Monaten am Markt konnte das Pilotprojekt, die Finanzierung moderner Wohnbauten im niederösterreichischen Zuzugsviertel Bad Pirawarth, erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einem Investitionsvolumen von 538.150 Euro, 210 Investoren und 100 Prozent Verwertung vor Bauende setzte RECrowd ein erstes starkes Zeichen am Markt. Nun folgt das nächste Projekt: Mithilfe der Crowd sollen Apartments im begehrten Studentenort Krems an der Donau finanziert werden. Die Fundingschwelle liegt bei 50.000 Euro mit einem Zinssatz von 5,25 Prozent für Investoren. Early Birds, die bis 25. Oktober investieren, winken 5,60 Prozent.

Immobilien im Aufwind

Schon lange vor dem Ausbruch der Pandemie sind Immobilien angesichts der Nullzinsen zur begehrten Wertanlage geworden. Die Preise sind in fast allen Segmenten und Regionen stark gestiegen. Wer nicht über die nötigen Mittel verfügt, eine Wohnung oder gar ein Haus zu kaufen, kann über Crowdfunding am Boom partizipieren. Hier investiert üblicherweise eine Gruppe von Kleinanlegern über eine Online-Plattform in ein Bauprojekt. Umgekehrt wird die positive Entwicklung von Schwarmfinanzierungen hauptsächlich von Immobilienprojekten getragen, wie die vergangenen Jahre zeigten. Im Vorjahr erhöhte sich das gesamte Marktvolumen um ansehnliche 68 Prozent auf den Rekordwert von 67,1 Millionen Euro. Allerdings markierte auch der Anteil an Immobilienprojekten mit 79 Prozent einen neuen Höchstwert. Zum Vergleich: Fünf Jahre zuvor lag diese Quote noch bei eher bescheidenen 14 Prozent. Dieser Entwicklung tut auch COVID-19 keinen Abbruch. So konnte der österreichische Crowdinvesting-Markt im ersten Halbjahr mit einem leichten Wachstum aufwarten, wobei ein großer Teil der Zuflüsse auf den Immobilienbereich entfällt.

Leistbaren Wohnraum finanzieren 

Während im Juni andere Unternehmen ihre Pforten schlossen, ging mit RECrowd eine neue Plattform online. Beim Newcomer handelt es sich um den ersten Full-Service-Anbieter für Immobilien-Crowdinvesting hierzulande. Aufgrund zweier strategischer Kooperationen kann die gesamte Wertschöpfungskette von der Findung des Grundstückes bis zur Vollverwertung der Immobilie aus einer Hand abgedeckt werden. „Wir haben im Rahmen des Pilotprojektes rund eine halbe Million Euro eingesammelt und möchten nun mit einem zweiten, volumenmäßig kleineren Projekt an den Erfolg anknüpfen“, sagt Kurt Praszl, Co-Gründer und Geschäftsführer von RECrowd. Dabei handelt es sich um die Restaurierung von Apartments im niederösterreichischen Krems, die insbesondere an Studenten vermietet werden sollen. Mit rund 15.000 Studierenden hat sich die Stadt an der Donau in den letzten Jahren zu einem Hotspot für nationale, sowie internationale Hochschüler entwickelt und die Nachfrage übersteigt das Wohnangebot. Mithilfe der Finanzierungsspritze seitens der Crowd soll im historischen Apartment-Haus der Joe Living GmbH im Kremser Stadtteil Stein das Dachgeschoss ausgebaut und somit von fünf auf acht Wohnungen aufgestockt werden. In Summe kann in diesem Objekt eine Gesamtfläche von knapp 300 m2 zur Vermietung angeboten werden. Jörg Ackermann, Geschäftsführer und Inhaber von Joe Living, hat es sich zum Ziel gesetzt, leistbaren Wohnraum auf hohem Designniveau und in unmittelbarer Nähe zu den umliegenden Universitäten zur Verfügung zu stellen. Die Apartments sind jedoch nicht nur Studenten vorbehalten, sondern dienen auch als Unterkünfte für die zahlreichen Mitarbeitenden der Universitäten oder für Wachau-Urlauber „Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, mit einer Fertigstellung wird Ende des Geschäftsjahres 2020/2021 gerechnet. Eine Patronatserklärung der Muttergesellschaft Joe Coppers besichert die Kampagne. Insgesamt besteht also ein solides Fundament“, erläutert Praszl. Das Projekt stellt Crowdinvestoren einen Zinssatz von 5,25 Prozent in Aussicht (5,60 für Early-Birds bis 25. Oktober), bei halbjährlicher Auszahlung und einer Laufzeit von drei Jahren.

Investments für kleine Sparer

Mit der Mindestinvestitionssumme von 250 Euro möchte RECrowd auch Kleinanlegern die Chance bieten, in Immobilien zu investieren. RECrowd-Geschäftsführer Praszl sieht vor allem in der Zusammenarbeit mit RE/MAX DCI ein Asset gegenüber Mitbewerbern: „Viele Projekte haben Probleme mit der Vermarktung. Ausfälle und Verzögerungen sind oft auf eine geringe Verwertung zurückzuführen. Denn spätestens am Laufzeitende müssen die investierten Gelder zurückgezahlt werden. Eine Vollverwertung spielt sowohl Entwicklern als auch Investoren in die Hände. In diesem Sinne ist es für uns ausschlaggebend, auf ein großes Makler-Netzwerk und jahrzehntelange Erfahrung von RE/MAX DCI zurückzugreifen.“