Rezession traf Österreichs Regionen unterschiedlich hart
Die Wirtschaft Österreichs verblieb 2024 in der Rezession. Der Wertschöpfungsrückgang betraf beinahe alle Sektoren. Die Bundesländer waren aufgrund ihrer spezifischen Branchenstruktur und regional differenzierter Entwicklungen jedoch unterschiedlich stark betroffen, wie eine Studie der WIFO zeigt.

Laut einer Schnellschätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) sank die reale Bruttowertschöpfung im Jahr 2024 in allen Bundesländern. Besonders stark war der Rückgang in der Sachgütererzeugung, wobei Kärnten (–7,2 Prozent), Oberösterreich (–6,6 Prozent) und Niederösterreich (–5,4 Prozent) die stärksten Einbußen verzeichneten. Besser entwickelte sich die Lage in der Steiermark (–0,9 Prozent) und Tirol, das als einziges Bundesland ein Plus von 1,1 Prozent erzielte.
Talsohle im Bausektor durchschritten
In anderen Sektoren wie dem Kredit- und Versicherungswesen, der öffentlichen Verwaltung und dem Immobilienbereich konnten preisbereinigt Zuwächse erzielt werden. Der private Konsum trug trotz gestiegener Reallöhne kaum zur gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bei. Die Talsohle im Bausektor dürfte laut Studie durchschritten sein. Im Jahresverlauf zeigte sich eine allmähliche Stabilisierung, und auch die Auftragseingänge, ein wichtiger Vorlaufindikator für die konjunkturelle Entwicklung, verzeichneten in allen Bundesländern wieder Zuwächse.
Beschäftigungsrate stagniert

das Vorjahr in Prozent. © WIFO / ESVG 2010
Die Beschäftigung stagnierte österreichweit mit einem leichten Zuwachs von 0,2 Prozent. In Oberösterreich (–0,5 Prozent), der Steiermark und Kärnten (je –0,3 Prozent) gingen die Beschäftigtenzahlen zurück, während Wien (+1,1 Prozent) sowie Salzburg und Tirol (je +0,8 Prozent) weiter zulegten.
Trotz vereinzelter Lichtblicke in einzelnen Sektoren und Regionen zeigt die Gesamtbilanz, dass die Rezession tiefer in die Breite wirkte als im Vorjahr.