Aufatmen: Einzelhandelsklima erholt sich langsam
Wie eine Analyse des IHaM zeigt, klettert das Einzelhandelsklima im ersten Halbjahr 2025 wieder nach oben – wenn auch nur zaghaft. Endlich kehrt wieder etwas Zuversicht in den heimischen Einzelhandel zurück. Experten warnen jedoch davor, in Euphorie auszubrechen.

Die traditionelle Halbjahresanalyse des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) zeigt erstmals wieder einen leichten Aufwärtstrend im heimischen Einzelhandel. Der Talsohle ist endgültig durchschritten und es geht wieder bergauf, wenn auch im Schneckentempo.
Es geht bergauf, wenn auch nur langsam

Nach einem Rückgang auf minus 19 Prozentpunkte im zweiten Halbjahr 2024 steigt der Saldowert der wirtschaftlichen Lageeinschätzungen der Einzelhandelsmanager*innen im ersten Halbjahr 2025 auf minus sechs Prozentpunkte. Damit liegt er jedoch weiterhin unter null, was auf eine insgesamt noch immer pessimistische Einschätzung hinweist.
„Lange erwartet zeigen sich endlich erste Signale für eine Trendwende im Einzelhandel. In Euphorie auszubrechen wäre zwar […] verfrüht, aber endlich kehrt wieder so etwas wie Zuversicht im heimischen Einzelhandel zurück.“ Ernst Gittenberger, Leitung Centre of Retail and Consumer Research IHaM am JKU Linz
Österreich hinkt im EU-Ranking hinterher

Im Vergleich zu anderen EU-Ländern schneidet Österreich laut dem IHaM unterdurchschnittlich ab: In 16 von 25 untersuchten Staaten ist das Einzelhandelsklima bereits positiv. Mit Platz 20 bleibt Österreich deutlich hinter Nachbarländern wie Tschechien (+17), Slowenien (+13) oder Italien (+10) zurück. Deutschland bildet mit minus 23 Prozentpunkten das Schlusslicht.
Zuversicht mit Vorbehalt
Trotz dieser Positionierung zeigt sich eine vorsichtige Zuversicht unter österreichischen Einzelhandelsmanager*innen, was die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2025 betrifft. Die Konsumzurückhaltung aufgrund anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt jedoch bestehen. Das IHaM spricht von einem möglichen Wendepunkt, warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen.
„Das Einzelhandelsklima basiert nicht auf rückblickenden Kennzahlen, sondern auf den Einschätzungen jener, die mit Kundinnen täglich im Austausch stehen. Händlerinnen haben die sprichwörtliche Nase im Wind – sie spüren Veränderungen, lange bevor sie sich statistisch zeigen.“ Christoph Teller, Institutsvorstand IHaM am JKU Linz