Austrian Business Check

Unternehmen kämpfen mit Inflation und Personalmangel

Konjunktur
25.04.2024

Die wirtschaftliche Situation verschärft sich zunehmend, wie der neueste Austrian Business Check des KSV 1870 zeigt. Inflation und Preissteigerungen belasten die Unternehmen, während gleichzeitig der Fokus auf wichtige Bereiche wie die Cybersicherheit zu kurz kommt. Dies könnte zu Problemen führen.
5 Euro schein mit 3 Euro Preiszettel

Die Umfrageergebnisse des Austrian Business Check, durchgeführt vom KSV1870 in Zusammenarbeit mit Marketagent, offenbaren eine Verschlechterung der Geschäftslage: Nur noch 50 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Situation als „sehr gut“ oder „gut“, ein Rückgang um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang der positiven Einschätzungen reflektiert die zunehmend komplexen Herausforderungen, mit denen die Firmen konfrontiert sind.

Industrie ist besser dran

Die Inflation und steigende Preise von Lieferanten drücken schwer auf die Stimmung der Betriebe. Hinzu kommt, dass fast die Hälfte der Unternehmen die Cybersicherheit sträflich vernachlässigt. Dies könnte sich als fatal erweisen, denn ab Herbst 2024 greift die EU-NIS2-Richtlinie. Sie verschärft die Anforderungen an die Netz- und Informationssicherheit und könnte unvorbereitete Firmen vor ernste Probleme stellen.
Die Industrie zeigt sich noch am widerstandsfähigsten: 56 Prozent der Betriebe dort sprechen von einer guten bis sehr guten Lage. Der Handel hingegen kämpft und liegt mit 45 Prozent deutlich dahinter, auch wenn eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist. Bauunternehmen melden ebenfalls eine Verschlechterung der Situation.
Der CEO der KSV1870 Holding AG, Ricardo-José Vybiral, bringt es auf den Punkt: „Die vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen, und die Vielzahl negativer Einflüsse macht es schwer, die Abwärtsspirale zu durchbrechen.“ Darüber hinaus zeigt sich, dass die Betriebe dieses Jahr nicht von einer Umsatzsteigerung ausgehen. Während im Vorjahr noch fast die Hälfte der Befragten eine Umsatzsteigerung vermeldete, sind es jetzt nur noch 31 Prozent.

Dauerthema Fachkräftemangel

Ein weiteres drängendes Problem ist der Mangel an Arbeitskräften, der laut Umfrage unvermindert anhält. 57 Prozent der Unternehmen klagen über zu wenige Mitarbeiter. Dies betrifft vor allem das Gewerbe und das Baugewerbe, aber auch das Gesundheitswesen und die Warenproduktion sind betroffen. Die Belastungen für die vorhandenen Mitarbeiter steigen, und die Sorge um die Gesundheit nimmt zu. Vybiral warnt: „Wenn wir hier nicht schnell handeln, steuern wir auf einen Kollaps zu.“

Die Ergebnisse der Umfrage, die zweimal jährlich vom KSV1870 in Zusammenarbeit mit Marketagent durchgeführt wird, bieten einen klaren Einblick in die Herausforderungen, denen sich die österreichische Wirtschaft gegenübersieht. Die Daten basieren auf Antworten von etwa 1.200 Unternehmen und zeigen ein Bild, das zum Handeln auffordert.