„Club der 80-Jährigen“: Europaweit Verdoppelung bis 2050

Pension
15.02.2018

 
Allianz- Analyse zeigt: In Österreich werden im Jahr 2050 bereits über 1 Million Menschen über 80 Jahre alt sein. Erfreulich, wenn da nicht das Problem der Finanzlücke wäre. 
„Österreich ist ein guter Boden, um alt zu werden“, erklärt Andreas Csurda, verantwortlich für die kapitalgedeckte Vorsorge bei der Allianz Gruppe in Österreich.
„Österreich ist ein guter Boden, um alt zu werden“, erklärt Andreas Csurda, verantwortlich für die kapitalgedeckte Vorsorge bei der Allianz Gruppe in Österreich.

2018 stellt für Österreich einen demografischen Wendepunkt dar: Erstmals steigt der Anteil der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung auf über 5 Prozent. Aktuell sind in Österreich mehr als 436.000 Menschen über 80 Jahre alt – und haben damit ihre statistische Lebenserwartung deutlich übertroffen. Dieser erfreuliche Trend wird anhalten – in rund 30 Jahren werden hierzulande mehr als 1 Million Menschen über 80 Jahre alt sein. „Österreich ist ein guter Boden, um alt zu werden: Die Generation 80+ wächst hierzulande schneller als im europäischen Durchschnitt“, erklärt Andreas Csurda, verantwortlich für die kapitalgedeckte Vorsorge bei der Allianz Gruppe in Österreich.

Europa-Vergleich: Griechenland künftig mit größtem Anteil 80-Jähriger

Weltweit hat sich der Anteil der Über-80-Jährigen seit 1990 auf rund 140 Millionen Menschen mehr als verdoppelt – in der EU wird dieser Trend weiter anhalten. Laut Bevölkerungsprognosen von Eurostat verdoppelt sich bis 2050 die Zahl der Über-80-Jährigen auf 59 Millionen – im EU-Durchschnitt wird dann etwa jeder Zehnte über 80 Jahre alt sein. Die meisten Über-80-Jährigen in Relation zur Bevölkerungsgröße leben aktuell in Italien (6,8 Prozent), Griechenland (6,7 Prozent) und Spanien (6,2 Prozent). Im Jahr 2050 wird der Anteil der Über-80-Jährigen in Griechenland am größten sein (14,2 Prozent), am niedrigsten in Luxemburg (8,1 Prozent). Österreich wird dann mit 10,8 Prozent im obersten Drittel liegen.

Jenseits der 100: Japan als „Land der Methusalems“

Der Trend zu höherer Lebenserwartung auch jenseits der 100 Jahre nimmt langfristig immer deutlichere Ausmaße an: Laut Schätzungen der Vereinten Nationen dürfte es bis zum Jahr 2050 weltweit rund 3,2 Millionen Hundertjährige geben – etwa mehr als sechsmal so viele wie heute. Gab es in Österreich im Jahr 1990 rund 200 Menschen im Alter 100+, werden es im Jahr 2050 etwa 8.000 sein. Nach Ansicht der Experten wird Japan auch in Zukunft die Nation mit den meisten 100-Jährigen bleiben: Im Jahr 2050 werden dort knapp 450.000 Menschen 100 Jahre oder älter sein.

Höhere Lebenserwartung erfordert neue Finanzplanung

Im demografischen Wandel liegen zahlreiche Chancen. Dank medizinischer Fortschritte werden die Menschen älter: Die Lebenserwartung steigt statistisch um drei Monate pro Jahr und jedes zweite Neugeborene hierzulande wird hundert Jahre alt. „So erfreulich diese Statistik ist: Wesentlich bei der Planung der Altersvorsorge ist die Fragestellung, ob das zu erwartende Einkommen ausreicht, um den individuellen Lebensstandard im Alter – dann noch über eine längere Zeitperiode – zu sichern“, so Csurda. Die monatliche durchschnittliche Alterspension aus der ersten Säule in Österreich belaufe sich auf 1.254 Euro, der Anteil kapitalgedeckter Pensionen am gesamten Pensionseinkommen liege deutlich unter dem OECD-Schnitt. „Pensionskassenlösungen, Kapitallebens- und Rentenversicherungen, ergänzt um Fondsinvestments, werden an Bedeutung gewinnen“, erklärt Csurda abschließend.

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