80 Jahre Wirtschaftsverlag

80 Jahre Wirtschaftsverlag: Mutig in die neuen Zeiten

04.07.2025

Der Österreichische Wirtschaftsverlag wurde am 4. Juli 1945 von Julius Raab gegründet. Seither begleitet er die österreichische Wirtschaft – als publizistische Stimme, als Chronist des Fortschritts, als Partner der kleinen und mittleren Unternehmen. Ihre Geschichte spiegelt sich in jener des Verlages.

Im September 1945, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erschien die erste Ausgabe von „Die Wirtschaft“. Gegründet wurde sie von Julius Raab – einem Mann, der später Bundeskanzler der Republik werden sollte, und bereits damals als Präsident der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft erkannte, was das Land brauchte: Orientierung, Vertrauen, wirtschaftspolitische Klarheit. Der Österreichische Wirtschaftsverlag wurde in einer Zeit der Not gegründet – aber mit dem unbedingten Willen zum Aufbau. Er sollte jenen eine publizistische Stimme geben, die im Stillen Großes leisteten: die Betriebe.

Chronist des Aufschwungs

Schon in den 1950er-Jahren wurde der Verlag zur publizistischen Plattform des neuen österreichischen Wirtschaftswunders. In den Trümmern der Nachkriegszeit berichtete er über das Wachsen und Werden des Handels, des Handwerks und der Industrie. Die Themen reichten von Rohstoffknappheit über neue Normen im Baubereich bis zur Rückkehr internationaler Messen.
In den 1960er-Jahren begleitete der Verlag die Dynamisierung der Wirtschaft: Technische Bildung, Innovation, Exportwirtschaft – das alles spiegelte sich in den Fachpublikationen. Die 1970er standen im Zeichen der Verunsicherung: Ölkrise, steigende Inflation, neue Umweltdebatten. Und dennoch: Die österreichische Wirtschaft passte sich an – und der Verlag erklärte, wie. Die 1980er brachten einen neuen Unternehmergeist, erste Debatten über flexible Arbeitszeitmodelle, die Rolle der Frau in der Wirtschaft und schließlich die Öffnung Osteuropas. In den 1990ern rückte der EU-Beitritt Österreichs (1995) in den Mittelpunkt. Die Diskussionen über Binnenmarkt, Wettbewerbsrecht, Normenangleichung, neue Förderstrukturen: All das wurde im Verlag eingeordnet und aufbereitet. Mit der Einführung des Euro als Buchgeld 1999 und Bargeld 2002 begann eine neue Ära – nicht nur für Betriebe, sondern auch für Berichterstattung. Der Wirtschaftsverlag dokumentierte diese Übergänge faktenreich und praxisnah – immer mit Blick auf das, was es für KMU bedeutet.

Vom Parteibesitz zur Eigenständigkeit

Bis in die frühen 2000er war der Wirtschaftsverlag im Besitz des ÖVP-Wirtschaftsbundes. Inmitten der Dotcom-Krise entschied sich der damalige Eigentümer bewusst zum Verkauf – an die Süddeutsche Verlagsgruppe, ein führendes deutsches Medienhaus mit liberaler publizistischer Tradition. Diese Zäsur markierte den Beginn eines neuen Kapitels: Der Verlag wurde internationaler, professioneller und klarer in seiner wirtschaftlichen Ausrichtung. Zahlreiche neue Titel, digitale Produkte und ein deutlich multimedialeres Selbstverständnis entstanden in dieser Phase.

Neue Führung, neue Verantwortung

2018 übernahm Thomas Letz die Geschäftsführung des Wirtschaftsverlags. Zuvor war er viele Jahre Geschäftsführer beim „Standard“ und brachte umfangreiche Erfahrung aus einem modernen, unabhängigen Medienhaus mit. 2021 übernahm er den Verlag vollständig im Rahmen eines Management-Buyouts. Es war ein klares Signal: zur unternehmerischen Verantwortung, zur Eigenständigkeit – und zum Glauben an die Kraft des Fachjournalismus in Österreich.

Krise und Neubeginn

Im Jahr 2023 geriet der Wirtschaftsverlag – wie viele andere Unternehmen – unter wirtschaftlichen Druck: Die Nachwirkungen der Pandemie, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die Teuerung führten zur Eröffnung eines Sanierungsverfahrens. Ein Schritt, der nicht leicht war. Aber ein notwendiger. Die Geschäftsführung stellte sich dieser Realität mit Offenheit und Entschlossenheit. In einem intensiven Sanierungsprozess wurde das Unternehmen neu aufgestellt. Heute, zwei Jahre später, ist der Verlag kerngesund. Diese Erfahrung macht demütig – aber auch stark. Denn wer aus der Krise kommt, weiß, wie man kämpft. Und er weiß, wie man auch anderen Mut macht, auf die eigene unternehmerische Resilienz zu vertrauen.

Ein Verlag mit Haltung

Heute ist der Österreichische Wirtschaftsverlag ein moderner, digital aufgestellter Fachverlag mit starken Marken, engagierten Redaktionen und einem klaren Selbstverständnis. Fachmagazine, Websites, Podcasts, Newsletter, Softwarelösungen und Branchenveranstaltungen machen ihn zu einem unverzichtbaren Partner der österreichischen Wirtschaft. Was bleibt, ist die Haltung: relevant, engagiert, den Leserinnen und Lesern verpflichtet. 80 Jahre sind ein gutes Fundament, für alles, was noch kommt.

Der Österreichische Wirtschaftsverlag

Handwerk und Bau

Fachmedien: bauzeitung, dachwand, Gebäude Installation, Tischler Journal, METALL, GLAS, color
Podcast: Architektur & Bau FORUM
www.handwerkundbau.at

Gastronomie und Handel

ÖGZ – Österreichische Gastronomie- und Hotelzeitung, Trafikanten Zeitung
Podcasts: Tourismus to Go, Rauchzeichen
www.gast.at, www.trafikantenzeitung.at

Automotive

KFZwirtschaft
Podcast: Diagnosekrimi
Automotive Services (Softwarelösungen und Schulungen für Reparaturbetriebe)
www.automotive.at

Wirtschaft

Printressort in allen Medien des Hauses: die wirtschaft
Podcast: A runde G’schicht
www.die-wirtschaft.at

Corporate Publishing

Erstellung von maßgeschneiderten Kundenmagazinen, Mitarbeiterzeitungen, Newslettern, Unternehmensbroschüren und digitalen Inhalten auf Webseiten, Social Media, Podcasts etc…
www.wirtschaftsverlag.at

Thomas Letz
Foto: ÖWV

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn man einen Verlag durch herausfordernde Zeiten führt, lernt man Demut und Dankbarkeit. Ich bin dankbar für all jene, die den Weg des Wirtschaftsverlages mitgehen. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Job mit Leidenschaft machen. Ich bin dankbar für unsere Leserinnen und Leser, die uns teilweise seit Jahrzehnten die Treue halten. Ich bin dankbar für unsere Kundinnen, Kunden und Partner aus der Industrie, der Wirtschaft und dem Handwerk, die uns ihr Vertrauen schenken – auch in unsicheren Zeiten. Ich bin aber auch ein wenig stolz auf das, was all die Menschen, die in den letzten 80 Jahren hier mitgearbeitet haben, erreicht haben.
Die Gründung des Wirtschaftsverlages durch Julius Raab am 4. Juli 1945 erfolgte buchstäblich auf den Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Aus harter Arbeit, Mut und Zuversicht sind wirtschaftlicher Erfolg, Wohlstand und Sicherheit entstanden. Diese Lektion der Aufbaugeneration dürfen wir nicht vergessen. Ja, die heutigen Probleme, Krisen und Veränderungen sind enorm. Aber wir müssen uns ihnen stellen. Auch diese Generation kann Verantwortung übernehmen.
Ich bin ein optimistischer Mensch. Gerade jetzt, im Zeitalter der Digitalisierung, der künstlichen Intelligenz und der globalen Krisen, braucht es Medien, die nicht einfach lauter, sondern klüger sind. Die nicht polarisieren, sondern einordnen. Die eine Haltung haben. In einer offenen Gesellschaft. In einem freien Europa. Daran glaube ich. Und genau dafür steht dieser Verlag – mit all seinen Marken, Themen und Menschen.

Thomas Letz
Geschäftsführender Gesellschafter
Österreichischer Wirtschaftsverlag

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