So geht Home Office: Wie sie mehr Leistung aus Ihrem WLAN-Router bzw. Internetanschluss rausholen

Home Office
22.03.2020

 
Home Office ist das offizielle Gebot der Stunde. Jetzt gilt es die eigenen vier Wände bestmöglich zu vernetzen, damit nicht nur die berufliche Performance passt sondern gleichzeitig auch die Kinder zufrieden sind. Wir haben uns die in Österreich weit verbreiteten FRITZ!Box Router zur Brust genommen und liefern Ihnen ein paar praktische Tipps.  
WLAN-Sticks machen PCs und Notebooks fit für das schnelle WLAN AC mit Multi-User MIMO – sofern diese schon älteren Datums sind und die Technologien noch nicht unterstützen.
WLAN-Sticks machen PCs und Notebooks fit für das schnelle WLAN AC mit Multi-User MIMO – sofern diese schon älteren Datums sind und die Technologien noch nicht unterstützen.
Wichtig ist im Home Office eine möglichst flächendeckende WLAN-Versorgung. Repeater und Powerline können hier wertvolle Dienste leisten.
Auch private Cloud-Lösungen sind problemlos möglich.

Schulen zu, Geschäfte zu, Büro zu. Das Alltagsleben hat sich in Österreich schlagartig geändert. Wer kann, arbeitet von zuhause aus. Wer Kinder hat, muss aufgrund der Schulschließungen mehr als sonst für Unterhaltung sorgen – und gleichzeitig aufpassen, dass der Nachwuchs nicht unkontrolliert im Netz unterwegs ist. Aber auch bei Kinderlosen dürften die Anforderungen ans Heimnetz steigen. Um die Corona-Krise besser zu überstehen, haben wir ein paar wertvolle Tipps für FRITZ!Box-Nutzer zusammengestellt.

Erst die Kinder, dann das Vergnügen

Das Internet kann zu einem gewissen Grad die Schule ersetzen, aber auch für Unterhaltung sorgen. Wichtig ist, dass die Inhalte altersgerecht sind und die viele freiverfügbare Zeit nicht allein im Netz verbracht wird. Mit der FRITZ!Box haben Eltern beides unter Kontrolle. Für jedes Gerät im Heimnetz wie das Smartphone oder Tablet der Kinder kann ein individuelles Profil angelegt werden. So lässt sich bei Bedarf per Ticket die maximale Nutzungszeit festlegen. Hat der Nachwuchs das Buch für die Schule gelesen, darf er anschließend für eine begrenzte Zeit ins Internet. Zum Schutz können ausgesuchte Webseiten und Applikationen über die FRITZ!Box per Blacklist gesperrt bzw. per Whitelist freigeschaltet werden. Zeitfenster lassen sich übrigens auch für Mitbewohner festlegen, wenn diese meinen sich nicht an die gemeinsam vereinbarten Regeln halten zu müssen.

Kabelfernsehen direkt aufs Tablet oder Smartphone

Wenn sich die gesamte Familie im Haus tummelt, ist die Bandbreite des Internets Gold wert. Mit der kostenlosen FRITZ!App TV können Smartphones und Tablets im Heimnetz den IP-Stream der FRITZ!Box Cable-Modelle wiedergeben. Mobile Geräte erkennen so die Signale der FRITZ!Box, die die TV-Programme über das WLAN in der gesamten Wohnung verteilt. Dadurch können unverschlüsselte Sender von jedem Zimmer aus auf dem Tablet oder Smartphone geschaut werden. Das Signal wird dabei aus dem TV-Kabel und nicht aus dem Internet gezogen – das somit beispielsweise uneingeschränkt fürs Home Office zur Verfügung steht. Dort wird hart gearbeitet und nicht auf YouTube nach Katzenvideos gesucht, versteht sich.

Eine private Cloud ist die sicherste

Cloud-Lösungen gibt es mittlerweile wie Wolken am Himmel. Doch zum einen sind diese in der Regel zumindest ab einer bestimmten Größenordnung kostenpflichtig. Zum anderen will nicht jeder seine Arbeitspapiere oder privaten Fotos einem Dienstleister anvertrauen. Mit Hilfe der NAS-Funktion der FRITZ!Box wird aus einem günstigen USB-Massenspeicher im Handumdrehen eine private Cloud. Dazu muss man lediglich etwa eine externe USB-Festplatte direkt an die FRITZ!Box anschließen und über die FRITZ!OS-Oberfläche unter „USB-Geräte“ im Heimnetz einrichten. Anschließend können Dateien und Ordner von überall erreicht und bei Bedarf auch geteilt werden. Nutzt man dieses Szenario auch in der Firma bzw. im Büro, lässt sich über den kostenlosen MyFRITZ!-Dienst oder einen anderen VPN-Zugang so von zu Hause aus auch auf die Dateien und Dokumente im Unternehmen zugreifen.

Anrufbeantworter, Rufweiterleitungen und Internettelefonie

In nahezu allen FRITZ!Box-Modellen ist eine umfangreiche Telefonanlage integriert. Faxe können so als E-Mail-Anhang (PDF) weitergeleitet werden und Anrufbeantworter sorgen dafür, dass man im Home Office nicht 24 Stunden am Tag ans Telefon gehen muss. Besonders hilfreich ist in diesen Zeiten auch die Möglichkeit einer Rufweiterleitung, sodass Anrufe direkt oder auch zeitverzögert an jedes beliebige Telefon weitergeleitet werden können.

In vielen Fällen dürfte es sich auch lohnen, Handys und Tablets per FRITZ!App Fon mit der FRITZ!Box zu verbinden und die mobilen Geräte so als Festnetztelefon zu nutzen. Das gilt vor allem für Prepaid-SIM-Karten. Schließlich wird somit nicht mehr übers Mobilfunknetz telefoniert, sondern übers WLAN bzw. Internet.

Die App zeigt die Kontakte vom Smartphone an sowie die in der FRITZ!Box hinterlegten Telefonnummern. Alternativ lassen sich die Einträge im Smartphone-Telefonbuch auf Wunsch auch in die FRITZ!Box importieren. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn nicht nur der beste Freund Michael Müller heißt, sondern auch der Chef.

Repeater oder Powerline?

In Zeiten der Selbstisolierung ist es wichtiger denn je, dass das WLAN-Signal bis in die letzte Ecke des Hauses bzw. der Wohnung reicht. Wer das Glück hat, in einem großen Haus zu leben, sollte dieses auch bestmöglich nutzen und mit zusätzlichen Produkten das WLAN erweitern. Möglich ist das mit den neuen FRITZ!Repeatern 3000, 2400, 1200 und 600. Der Triband-Repeater 3000 verfügt über ein zusätzliches Band, sodass die Kommunikation mit den WLAN-Endgeräten durch nichts gestört wird. Aber auch der kompakte 600er hilft dabei, ein großes nahtloses WLAN-Mesh-Netzwerk aufzubauen. So kann man sich in die hinterste Ecke des Hauses verkriechen – und muss sich dank Mesh-Technologie nicht mit Verbindungsabbrüchen herumärgern, wenn man zwischendurch mit dem Smartphone in der Hand ein Getränk aus dem Kühlschrank holt.

Sollen größere Distanzen überbrückt werden – etwa vom Keller zum ausgebauten Dachboden – empfehlen sich Powerline-Adapter. Dabei werden die Daten zunächst über die Stromleitung übertragen. Die Powerline-Modelle 1260E und 1240E sind Mesh-fähig, sodass die Übertragung vom Adapter zum Endgerät per WLAN erfolgt. Der FRITZ!Powerline 1220E unterstützt kein WLAN, hat stattdessen aber gleich zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse – zum Beispiel für den Anschluss eines Smart-TVs.

Mesh-Funktionen für Telefonie und Smart Home

Nutzt man eine zweite FRITZ!Box, lässt sich diese als Mesh Repeater einsetzen. Das hat den Vorteil, dass neben WLAN Mesh auch Mesh-Funktionen für Telefonie und Smart Home genutzt werden können. Konkret bedeutet das, dass Rufnummern, die in der ersten FRITZ!Box (Mesh Masters) hinterlegt sind, auch mit Telefonen am Mesh Repeater genutzt werden können. Somit hat man ein gemeinsames Telefonbuch. Zudem werden Smart-Home-Geräte, die mit der zweiten FRITZ!Box verbunden sind, über die erste FRITZ!Box zentral konfiguriert und gesteuert. Zugegebenermaßen betrifft dieser Tipp wohl nur eine kleine Zielgruppe, aber auch an diese soll hier gedacht werden.

Fall-Back-Dienst für den Internet-Zugang

Wer auch dann Zugriff aufs Internet haben will, wenn die Leitung gegebenenfalls gestört ist, kann dies mit einem LTE-Datenstick und der Fallback-Funktion sicherstellen. Fällt die DSL-, Glasfaser- oder Kabelverbindung aus, schaltet die FRITZ!Box automatisch auf Mobilfunk um. Je nach Standort kann es auch Sinn machen, gleich auf eine FRITZ!Box 6890 LTE zu setzen – die wiederum alternativ auch an einem DSL-Anschluss betrieben werden kann. So ist man auf jede Situation bestens vorbereitet. Nun ja, jedenfalls auf fast jede Situation.

Einfache Migration von Box zu Box

Erlaubt der Provider es einem nicht, den Router der Wahl zu nutzen, kann man eine FRITZ!Box auch hinter dem Gerät etwa des Kabel-Providers anschließen. Zwar lassen sich so nicht sämtliche Funktionen und Features nutzen. Je nach Provider-Gerät ist dies dennoch die bessere Alternative. Vor allem dann, wenn das bisherige WLAN so zuverlässig ist wie die anfänglichen Coronavirus-Prognosen.

Nutzt man bereits eine FRITZ!Box und will diese durch ein neueres Modell ersetzen, lassen sich die individuellen Einstellungen der bisherigen FRITZ!Box über die FRITZ!OS-Oberfläche in einer Datei abspeichern und auf die neue FRITZ!Box übertragen. DECT-Telefone und ULE-Smart-Home-Geräte müssen allerdings neu angemeldet werden. Wenn man zur Anmeldung der DECT-Produkte die DECT-Taste der neuen FRITZ!Box nutzt, bleiben allerdings sämtliche Einstellungen der DECT-Produkte erhalten.

Gast-Zugang fürs WLAN

Der Gastzugang der FRITZ!Box ist normalerweise vor allem für all diejenigen zu empfehlen, die häufig und gerne Freunde und Bekannte bei sich zuhause haben und diesen Zugang aufs WLAN ermöglichen wollen. Das ist zwar derzeit nicht wirklich gefragt, Sinn kann ein Gastzugang aber trotzdem machen. In diesen außergewöhnlichen Zeiten kann man den Gastzugang nämlich auch dazu nutzen, um Nachbarn einen Zugriff aufs Internet zu geben, wenn diese nah genug wohnen – entweder temporär, weil das Internet des Nachbarn nicht funktioniert. Oder auch etwas länger, weil der Nachbar sich den Internetanschluss vorerst nicht mehr leisten kann – Gemeinschaftsgeist und Hilfsbereitschaft ist gefragt.