So fahren Österreichs Unternehmen

Arval
23.06.2020

 
Seit 2002 veröffentlicht Arval Mobility Observatory jährlich das Fleet Barometer, eine europaweite Studie zu Trends in Fuhrparks und Mobilität. 2020 ist erstmals Österreich mit Ergebnissen vertreten, insgesamt sind 20 Länder dabei. Insgesamt wurden 5.600 Interviews mit Fuhrpark-Managern, davon 249 in Österreich durchgeführt. 
"22 Prozent der Unternehmen haben bereits E-Autos im Einsatz, in den nächsten drei Jahren sollen es über 40 Prozent werden", meint Brigitte Becksteiner-Bichler, Commercial Director von Arval Austria.

„In Österreich finanzieren die Firmen traditionell ihre Autos selbst", fasst Brigitte Becksteiner-Bichler, Commercial Director von Arval Austria und Expertin für das Fleet Barometer eines der wesentlichsten Erkenntnisse der Studie zusammen. Denn: Laut Fleet Barometer sind es immerhin (noch) 40 Prozent. Doch in der Studie zeichnet sich bereits ein Trend in Richtung Leasing ab: "Finanzierungs-Leasing ist die am zweithäufigsten genutzte Finanzierungsmethode, während Operating-Leasing 24 Prozent der Flotten finanziert", sagt Becksteiner-Bichler. Aktuell gehe es also darum, Unternehmen kurzfristig Erleichterung in Bezug auf ihre Liquidität zu schaffen.

In Zukunft geht der Trend in Richtung Leasing. Jedes zweite Unternehmen ist daran interessiert, auf Finanzierungsleasing für seine Flotte zu setzen. Auch Operating-Leasing ist für 41 Prozent der österreichischen Unternehmen attraktiv.

Dieselanteil wird in drei Jahren deutlich sinken

„Östereichs Flotten haben traditionell einen hohen Anteil an Dieselfahrzeugen. Derzeit liegt er bei über 80 Prozent. Viele Unternehmen wollen in den nächsten drei Jahren den Dieselanteil auf 52 Prozent senken. 22 Prozent der Unternehmen haben bereits E-Autos im Einsatz, in den nächsten drei Jahren sollen es über 40 Prozent werden", meint Becksteiner-Bichler. In Österreich ist laut der Studie auch die Kombination von Auto mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr beliebt. Kurzfristig sehen die Experten von Arval hier einen Rückgang, denn für viele sei die individuelle Mobilität jetzt die beste Option, um sich sicher fortzubewegen. "Wobei man sehen muss, dass das Fleet Barometer Trends aufzeigt, die auch nach dem Abklingen der Krise Bestand haben", erklärt Becksteiner-Bichler. Gefragte Mobilitätsangebote sind neben der Öffi-Nutzung auch Ride-Sharing (Fahrgemeinschaften) und flexible Langzeitmieten. Dabei kann man ein Auto aus der Arval-Flotte für wenige Wochen oder für mehrere Monate mieten. Das sei zeitlich sehr flexibel. Diese Mietautos sind etwa für Pendler und MitarbeiterInnen geeignet, die sich geschützt fortbewegen wollen.

Unterschiede in der Herangehensweise zeigen sich auch in der Firmengröße. Kleine Unternehmen (1-99 Beschäftigte) setzen zu 38% auf Finanzierungsleasing, nur 10% entscheiden sich für Operating-Leasing. Selbstkauf liegt bei 48%, der klassische Autokredit bei 4%. Größere Unternehmen (100 oder mehr Beschäftigte) entscheiden sich dafür, ihre Flotten über Operating-Leasing (39%) zu finanzieren, noch vor dem Kauf (30%). Nur 21% von ihnen nutzen Finanzierungsleasing. Der klassische Autokredit wird von 10% genutzt.

Antriebsfrage

Dieselfahrzeuge werden laut der Untersuchung in drei Jahren einen Anteil von 52 Prozent in den Fuhrparks ausmachen, ähnlich wie im europäischen Durchschnitt (49%). Kleine Unternehmen sind stärker vom Diesel abhängig (61%). Sechs von zehn österreichischen Unternehmen haben bereits alternative Technologien in ihrer Flotte implementiert oder erwägen dies. 22 Prozent der Unternehmen haben E-Autos im Einsatz, in den nächsten drei Jahren wollen über 40 Prozent E-Autos im Fuhrpark haben.

Österreich ist Europa bei neuen Mobilitätslösungen weit voraus: 72 Prozent der Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern mindestens eine alternative Mobilitätslösung an, gegenüber 61% in Europa.  Beliebt sind in Österreich laut der Studie: Kombinationen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (41%), Ride-Sharing (Fahrgemeinschaften) und flexible Mietfahrzeuge (Mid Term-Rental.) Auch die Mobilitätskarte gewinnt an Bedeutung.

Beim Einsatz von Telematik liegt Österreich übrigens weit hinter dem europäischen Durchschnitt zurück - nur 25 Prozent der österreichischen Unternehmen setzen diese Technologie für ihre Flotte ein, im Vergleich zu 33 Prozent der europäischen Unternehmen.