„Massive Existenzängste durch Lockdown-Maßnahmen“

Senat der Wirtschaft
22.01.2021

 
Die neuen Corona-Maßnahmen bringen unzählige österreichische KMU-Betriebe an den Rand des finanziellen Ruins, stellt der Senat der Wirtschaft fest. Welche Forderungen er an die Regierung richtet, hat der Verband in einem Gastkommentar zusammengefasst.
"Wir müssen endlich gemeinsam an einer Exit-Strategie arbeiten, um die Chance für ein wirtschaftliches Comeback nach der Krise zu erhalten", meint Senats-Vorsitzender Hans Harrer.
"Wir müssen endlich gemeinsam an einer Exit-Strategie arbeiten, um die Chance für ein wirtschaftliches Comeback nach der Krise zu erhalten", meint Senats-Vorsitzender Hans Harrer.

 „Die Verlängerung des Lockdowns führt zu massiven Existenzängsten bei österreichischen KMU. Wirtschaften und planen können sie – wenn überhaupt, dann nur beschränkt. MitarbeiterInnen sind in Kurzarbeit, und die zugesagten Hilfen kommen nur sehr langsam an. Jetzt muss die Regierung endlich Taten folgen lassen und die Liquiditätshilfen endlich unbürokratisch auf die Konten der Betroffenen überweisen lassen. Unser Wirtschaftssystem ist mindestens genauso gefährdet wie das Leben vieler, die das Virus getroffen hat“, so Senats-Vorsitzender Hans Harrer.

Ausfallsbonus mit EUR 60.000 Deckelung für mittelständische Unternehmen unbefriedigend

Die Verlängerung des Fixkostenzuschusses II mit EUR 800.000, der als einzige Liquiditätsmaßnahme unbürokratisch und rasch bei den Betrieben ankam, wurde von den freien Wirtschaftsverbänden für die gesamte Dauer des Lockdowns empfohlen. Erfreulicherweise hat der Finanzminister diese Forderung aufgegriffen und in Form des Ausfallsbonus umgesetzt. Die Höhe von 30 Prozent der Umsatzausfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist für die Branche jedoch ebenso völlig unzureichend wie die Obergrenze von EUR 60.000, die die Liquiditätssituation der Firmen verkennt.

„Es ist motivierend, dass der Bundesminister unserer gemeinsamen Forderung gefolgt ist. Jedoch wurde die Deckelung mit EUR 60.000 sehr oberflächig bemessen. Diese decken minimale Umsatzeinbußen der betroffenen Betriebe ab. Daher appellieren wir an den Finanzminister, den Deckungsbeitrag so anzusetzen, dass der Fortbestand von Betrieben und Arbeitsplätzen gewährleistet wird. Der Senat der Wirtschaft steht mit seinem Expertenkreis und Unternehmer-Know-how zur Verfügung“, so Hans Harrer.

Corona-Petition #arbeitsplätzeretten mit über 6.000 Unterschriften

Als Teil der freien Wirtschaftsverbände unterstützt der Senat der Wirtschaft die Initiative des Handelsverbands mit Nachdruck. „Wir müssen endlich gemeinsam an einer Exit-Strategie arbeiten, um die Chance für ein wirtschaftliches Comeback nach der Krise zu erhalten. Mit gemeinsamen Initiativen und mit einem parteiübergreifenden Schulterschluss kann die Sicherheit und das Vertrauen unserer Unternehmen und deren MitarbeiterInnen wieder gewonnen werden“, appelliert Hans Harrer an die Bundesregierung.