Gut versandt
Wie sich Unternehmer für den passenden Paketversand entscheiden, und was sie beachten sollten.

Text: Julia Stürzl
Filialleiter Alexander Kornell von der „Bücherstube“ in Horn hatte lange gezögert, in den Onlinehandel einzusteigen. Doch irgendwann war klar, dass ein Webstore hermusste, um konkurrenzfähig zu bleiben. Da die Buchhandlung jedoch ein kleines Unternehmen ist und die Nachfrage über das Webportal sehr gering ausfiel, wollte Kornell die Kosten im Auge behalten und einen entsprechenden Anbieter für den Versand finden. Keine einfache Aufgabe: Sind doch die Kunden durch die großen Onlinehändler inzwischen daran gewöhnt, dass sie heute bestellen und schon übermorgen ihre Ware geliefert bekommen. Zusätzlich erwarten viele auch noch einen Gratisversand sowie Retouren-Service. Bei der Entscheidung für einen Paketversand sollte man also einige Punkte beachten.
Die Kosten im Blick
Damit der Einstieg in den Onlinehandel nicht zur Kostenfalle wird, sollten die einzelnen Kostenpunkte bei verschiedenen Anbietern verglichen werden. Dazu zählt neben dem Gratisversand und dem Umtausch beziehungsweise Retouren-Service auch die optimale Verpackungsgröße für das jeweilige Produkt. Dadurch spart das eigene Unternehmen und auch der Kunde Geld.
Darüber hinaus ist es gut, wenn der Vertrag mit einem Paketdienst möglichst wenige flexible Komponenten enthält. Dazu zählen etwa Maut- oder Dieselpreisaufschlag. Vorteilhaft wäre auch die Abrechnung der Pakete zu einem Fixpreis pro Stück. Es sollte jedoch beachtet werden, dass viele Anbieter eine gewisse Mindestmenge an Paketen pro Jahr festsetzen, die eingehalten werden muss.
Qualitätsmanagement
Der zweite wichtige Punkt bei der Auswahl ist die Qualität des Paketdienstes, also der reibungslose und rasche Ablauf der logistischen Kette. Die Prozessqualität umfasst eine schnelle Abholung der Produkte von der Firma, eine kurze Lieferzeit und eine effiziente Lagerung. Eine schnelle Warenannahme sorgt dafür, dass der Artikel sofort wieder für den nächsten Kunden zum Versand verfügbar ist, und der Paketversand am Tag der Bestellung gewährleistet eine kurze Lieferzeit. Darüber hinaus ist es positiv, wenn der Anbieter Zusatzdienste für die Kunden wie eine Onlinesendungsverfolgung anbietet.
Gut versichern
Eine geeignete Versicherung beim Paketdienst für mögliche Verluste, Rückholkosten oder Transportbeschädigungen ist ebenfalls wichtig. Beim Versand von Kleinteilen oder Dokumenten ist im Gegensatz zu gekühlter oder zerbrechlicher Ware meist kein hoher Versicherungsschutz notwendig. Gegebenenfalls kann es für das Unternehmen außerdem empfehlenswert sein, einen Transportvermittler wie die „iloxx AG“ mit der Versendungsabwicklung zu beauftragen. Durch die Bündelung der Versandmengen mehrerer Kleinversender können günstige Konditionen bei den Paketdiensten ausgehandelt werden. Da dieser Dienst bereits ab einem Paket pro Tag möglich ist, lohnt er sich gerade für Unternehmen, die nur wenige Pakete pro Monat verschicken.
Kundenstrukturen abbilden
Die Auswahl der Anbieter sollte auch auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sein. Wenn die Empfänger vorüberwiegend aus Privatkunden bestehen, ist beispielsweise ein teurer Businesspaketversand, der auf eilige Geschäftstransporte ausgerichtet ist, nicht empfehlenswert. Für private Kunden bieten sich eher Paketdienste wie DHL oder Hermes an. Wenn die Empfänger auch international beliefert werden, kommen dafür global agierende Paketdienste wie DHL, UPS und Fedex in Betracht.