Nachhaltigkeitsberichterstattung als neues Normal
Die Mehrheit der Unternehmen halten laut einer gemeinsamen Studie er WU Wien und BDO trotz Lockerungen an der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den europäischen ESG-Standards fest – lässt sich daraus ein neues Umweltbewusstsein der Unternehmen feststellen?

Trotz regulatorischer Unsicherheiten infolge des Omnibus-Pakets und der „Stop-the-Clock“-Richtlinie legen die meisten börsennotierten Unternehmen in der EU weiterhin umfassende Nachhaltigkeitsberichte vor. Das zeigt eine gemeinsame Studie von BDO Austria und der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, die Nachhaltigkeitsberichte von 1.000 Unternehmen aus 27 EU-Mitgliedstaaten und Norwegen für das Geschäftsjahr 2024 analysierte.
Unternehmen setzen trotz Unsicherheit auf Transparenz
Die Ergebnisse belegen, dass 72 Prozent der untersuchten Unternehmen ihre Berichte gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) veröffentlichen. In Österreich sind diese mit durchschnittlich 156 Seiten besonders umfangreich. In Ländern mit nationaler Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden die Berichte häufiger extern geprüft – insgesamt bei 93 Prozent der ESRS-konformen Berichte.
Ausblick
Inhaltlich stehen die Themen Klimawandel (E1), Unternehmensbelegschaft (S1) und Unternehmensführung (G1) im Mittelpunkt. Laut Studienautorinnen ist Nachhaltigkeitsberichterstattung inzwischen in der Unternehmenspraxis etabliert und wird auch unabhängig von politischen Entwicklungen als zentrale Informationsquelle für Stakeholderinnen wahrgenommen.
„Die strukturierte Nachhaltigkeitsberichterstattung wird auch unabhängig von regulatorischen Lockerungen eine zentrale Rolle spielen, da Stakeholderinnen, Märkte und Investor:inen zu-nehmend transparente, vergleichbare und glaubwürdige Informationen erwarten.“ Sanela Terko, Partnerin und Expertin für Nachhaltigkeitsberichterstattung bei BDO