Senat der Wirtschaft fordert nachhaltigen Umweltschutz

Senat der Wirtschaft
13.08.2019

 
Die Wahrheit sei zumutbar und Neinsagen dürfe kein politisches Umweltprogramm sein, meint Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft in einer Aussendung. 

"Nur dagegen sein, ist kein Programm", kritisiert Hans Harrer die heimische Politik.
"Nur dagegen sein, ist kein Programm", kritisiert Hans Harrer die heimische Politik.

Man feiere die Fridays for Future-Bewegung und finde Klimaschutz plötzlich allerorts cool, stellt die Wirtschaftsorganisation fest. Tatsächlich passiere aber im Bereich Klimaschutz überall zu wenig, um für die nächste Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. „Wir erleben täglich, dass sich das Klima verändert hat. Extreme Hitze, gefolgt von Kälte, Stürmen, Überschwemmungen, Muren und vieles mehr, beeinträchtigen nicht nur unser Leben und die Wirtschaft, sondern zuallererst die Natur. Dabei ist es unerheblich, ob der Mensch dabei eine „große“ oder eine „eher weniger große“ Rolle spielt. Solange wir gewisse Naturereignisse negativ mitbeeinflussen, ist es höchst an der Zeit unser Verhalten zielorientiert zu ändern, wobei es dabei unwichtig sein muss, ob es Wählerstimmen kosten kann“, betont Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft, der sich mit der Klima-Allianz aktiv für nachhaltigen Umweltschutz einsetzt.

Mutig in die Zukunft, statt Augen zu und durch

Aktuell gibt es, laut Ansicht Harrers, von allen Parteien große Willensbekundungen eine aktive Klimapolitik zu forcieren, nur fehlen dem Verband die tatsächlichen, und vor allem auch nachhaltig umsetzungsfähigen Vorschläge, die alle Ressorts betreffen. „Selbst bei den Grünen fragt man sich, was - außer dem Namen - das tatsächliche Klimaschutzprogramm ist! Fahrradfahren allein wird nicht genügen. Und nur dagegen sein, ist kein Programm“, rügt Harrer die inhaltslose Ankündigungspolitik der Parteien. Österreich stehe immer noch vor der großen Herausforderung, die Treibhausgase von jährlich 80 Mio. Tonnen bis 2030, gemäß dem Pariser Klimaabkommen, auf 40 Mio. Tonnen jährlich zu reduzieren. Noch habe es allerdings keinerlei nennenswerte Reduktion ergeben. „Wer sich zu einer aktiven Klimapolitik bekennt und diese propagiert, muss aber auch darlegen, dass der Schutz des Klimas auch „Verlierer“ produzieren wird“, bekräftigt Harrer weiter. Große Industriezweige, wie z.B. die Automobil- und deren Zulieferindustrie, stünden laut dem Unternehmer vor einem enormen Umbruch ihrer Geschäftsmodelle und die derzeitige Mitarbeiterzahl werde nicht zu halten sein. Daher sei für die Zukunft auch eine Strategie gefordert, wie man diesen Menschen, die in ihrem angestammten Berufsfeld dann keinen Job mehr finden, helfen könne.

Umweltschonende Innovationen fördern

Ein wichtiger Aspekt sei daher auch die Förderungs- und Subventionspolitik neu zu denken und jene Innovationen besonders zu fördern, die nachhaltig umweltschonend ausgerichtet sind. Gerade in diesen liege ein hohes Potential für die Zukunft und in neuen innovativen Arbeitsplätzen.

Klimapolitik neu denken

Die Schlagrichtung um Senat der Wirtschaft ist klar: Klimapolitik darf sich daher nicht nur in Einzelmaßnahmen des Umweltministeriums ergehen, sondern muss völlig neu und ressortübergreifend gedacht werden. Leider ergehe man sich aber lieber in populistischen Allgemeinplätzen, als an das große Ganze zu denken. „Das Schüren von Neid und Missgunst scheint weiter ein probates Mittel zu sein, um vom Wesentlichen abzulenken. Das ist schlichtweg verantwortungslos!“, so Harrer. Der Senat der Wirtschaft fordert von den Parteien umgehend ein nachhaltiges tragfähiges Klimaschutz-Programm ein, wie z.B.:

  • Steuerentlastung durch einen Klimabonus
  • Umfassendes ressortübergreifendes Denken für eine nachhaltige Klimapolitik
  • Entbürokratisierung der Klimapolitik
  • Vorantreiben und Förderung von nachhaltigen Innovationen
  • Steuergerechtigkeit für erneuerbare Energien
  • Sicherheit durch Energiequellen aus Österreich

Natürlich spielt auch die Finanzierbarkeit eine Rolle, allerdings haben wir es geschafft Milliarden für marode Banken aufzubringen. Dann muss es mit ein wenig Kreativität auch möglich sein, für unsere lebenswerte Zukunft eine erträgliche Lösung zu finden“, Ist Hans Harrer überzeugt.