Zuag’raste und Nesthocker

23.11.2015

Die Bundesländer locken Unternehmen mit verschiedenen Standort­argumenten. Neun Beispiele von Unternehmen und deren Beweggründe, wieso sie sich für dieses oder jenes Bundesland entschieden haben.

Text: Alexandra Rotter und Sonja Tautermann


Im Eldorado der Alpinisten

Was einen ausgewanderten Tiroler Tischler bewog,
den ­unternehmerischen Schritt zurück in seine Heimat zu setzen.

Der Tischler Heinz Tretter baute in seiner Heimat Bayern 2007 einen eigenen Klettergarten, der Aufmerksamkeit erregte: „Immer mehr Leute sind zu mir gekommen und haben gesagt, sie wollen auch so etwas haben.“ So gründete er 2010 die Firma Kristallturm, und sein erster Auftrag war ein Klettergarten in Berlin. Es folgten unzählige weitere Aufträge für Klettergärten und -wände, Boulderwände, Kinderspielplätze und Fitnessparcours, unter anderem in Norwegen, Kuba, den USA, Dubai, Kolumbien und Australien. Sogar auf den Aida-Kreuzfahrtschiffen gibt es mittlerweile Kletterparks von Kristallturm. Das Besondere daran: Das Unternehmen baut Hochseilgartensysteme aus patentierten Stahlkonstruktionen in sechseckiger Form, wurde dafür auf dem deutschen Bundeskongress der Handwerksjunioren als Topgründer im Handwerk 2014 ausgezeichnet und ist Träger des Bayerischen Innovationspreises 2012 sowie des Bayerischen Staatspreises 2011.

Das Unternehmen wächst seit der Gründung ständig. Tretter beschäftigt schon mehr als 20 Mitarbeiter. Bald wurde klar: Ein neues Werk für Entwicklung, Produktion und Vertrieb muss her. Tretter: „Wir haben auch bei uns nach Gewerbegrundstücken gesucht, aber entweder waren die Preise völlig überzogen oder eine andere zentrale Komponente hat nicht gepasst.“ Bei einer Wanderung in Tirol entdeckte er zufällig eine Werbetafel für ein Grundstück: „Der Preis war viel günstiger als in Bayern. Aus österreichischer Sicht liegt es praktisch im letzten Eckchen.“ Für Kristallturm schien die Lage aber ideal, denn das Grundstück ist nur 25 Kilometer vom Standort in Bayern entfernt – und Tretter wohnt praktisch dazwischen. Auch aus österreichischer Sicht ist es ein Glücksfall, dass Tretter hier fündig wurde: Er investiert 1,8 Millionen Euro und beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter. Wobei die Belegschaft aber demnächst aufgestockt werden soll, wie der Geschäftsführer betont. Beratende Unterstützung kam von der Standortagentur Tirol. „Die rechtlichen und steuerlichen Grundlagen sind in Österreich anders. Wir wurden super betreut und über Steuern, Recht und Förderungen beraten.“ Tretter gründete ein eigenes Unternehmen in Österreich und erhielt Fördermittel vom Land Tirol sowie ein günstiges Darlehen mit Haftungsfreistellung. In den nächsten Monaten soll die Baugenehmigung für das Werk erfolgen. (ar)

In bester Gesellschaft
Die Tyczka-Unternehmensgruppe mit Sitz in Bayern investierte 23 ­Millionen Euro in den Bau einer Luftzerlegungsanlage. Warum die ­Standortentscheidung auf Oberösterreich fiel, fragten wir Geschäftsführer Frank Götzelmann.

Herr Götzelmann, seit wann ist die Luftzerlegungsanlage in Betrieb?
Sie ging Ende 2014 in Betrieb. Wir sind sehr zufrieden damit.

Welche Gase werden erzeugt und für welchen Zweck?
Die Anlage erzeugt Sauerstoff, Stickstoff und Argon. Die Gase werden tiefkalt verflüssigt, und in der Regel werden sie den Kunden in flüssiger Form per Lkw geliefert. Es gibt mehr als 1.000 Anwendungen, und die Gase kommen in fast allen industriellen Prozessen zum Einsatz, unter anderem zum Kühlen von Produkten.

Wie groß ist die Anlage?
Sie hat eine tägliche Produktionskapazität von 225 Tonnen und ist damit eine mittelgroße Anlage. Wir beschäftigen zwölf Mitarbeiter.

Wie kam es zur Entscheidung für Oberösterreich?
Die Austria Metall AG, die sowohl Stickstoff als auch Sauerstoff für die Aluminiumproduktion oder -veredelung braucht, ist nebenan. Das war der Hauptgrund, denn die Amag ist ein Hauptkunde. Wir haben zwei Pipelines gelegt, über die der Amag Sauerstoff und Stickstoff gasförmig geliefert werden. Außerdem können wir von Braunau aus vor allem oberösterreichische und bayrische Kunden gut beliefern.

Wie lang haben Sie einen neuen Standort gesucht?
Ungefähr zwei Jahre lang. Wichtig war uns, dass wir einen Hauptkunden finden, um eine Grundauslastung sicherzustellen. Wir brauchen außerdem sehr hohe Mengen an Strom, und Österreich ist da deutlich verlässlicher als Bayern. So sind zum Beispiel die Nebenkosten von Strom viel besser planbar.

War es Ihnen wichtig, Teil eines Industrieparks zu sein?
Ja, denn Anlage ist laut, und in einem Industriegebiet ist die Schall­emission kein Problem. Im Industriepark in Braunau werden außerdem viele Themen sehr professionell gehandhabt.

Gab es Förderungen, die Sie woanders nicht bekommen hätten?
Ja, das hat auch eine gewisse Rolle gespielt. Wir haben Unterstützung vom Land Oberösterreich und eine Teilfinanzierung über das aws bekommen. (ar)
Ein ideales Tor zu Ost und West Warum ein deutscher Technologieführer seinen Österreich-Sitz in Salzburg fand.

Durch seine zentrale Lage ist Salzburg einfach ideal – nicht nur als Tor zum Osten und Westen in Europa, sondern auch, um Österreich zu beackern. So sieht das die Firma Elobau-Sensor-Technology: Das Unternehmen aus Baden-Württemberg mit Hauptsitz in Leutkirch im Allgäu wird international für seine Expertise in berührungsloser Sensortechnik geschätzt. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Fahrzeugtechnikkomponenten, Sicherheitstechnik sowie Füllstandsmessung. Bedienelemente von Elobau sind praktisch in jedem landwirtschaftlichen Nutzfahrzeug – insbesondere in Traktoren –, aber auch in Staplern und in Baumaschinen namhafter Hersteller eingebaut. Die berührungslos funktionierenden Sensoren machen diese Fahrzeuge beziehungsweise Geräte sicherer und erhöhen deren Bedienkomfort sowie die Effizienz.

Viele österreichische Kunden des Unternehmens befinden sich im Raum Ober­österreich, Salzburg und Tirol. So kam es auch zur Standortwahl für die österreichische Niederlassung: „Wir haben unsere Hauptkunden hergenommen und einen Kreis gezeichnet. Das Ergebnis: Salzburg-Stadt bis Mondsee wäre ideal für den Standort“, sagt Helmut Höller, Österreich-Vertriebsleiter bei Elobau-Austria. Die Standortagentur Salzburg half bei der Suche nach einem geeigneten Standort. Der klein aufgestellte Vertriebsinnen- und -außendienst ist nun seit März 2012 von Salzburg aus für ganz Österreich zuständig: „Salzburg ist als Stützpunkt optimal. Von Eugendorf an der Autobahn kommt man einfach nach Tirol, aber ebenso nach Salzburg. Auch die Zentrale in Leutkirch ist gut erreichbar.“ Nur rund 300 Kilometer sind es nach Wien, Graz, Bregenz und ebenso ins Allgäu. Zudem gestaltete sich in Salzburg das Finden geeigneter Mitarbeiter einfach: „Wir haben uns relativ leicht getan. Das ist immer wichtig, wenn man weiter wachsen will.“ Denn einige zusätzliche neue Vertriebler sind in den nächsten Jahren noch geplant, um das kleine Team zu verstärken. Neben der geografisch guten Lage, die wichtig für den Vertriebsaußendienst ist, schätzt Karin Wintersteller vom Vertriebsinnendienst speziell die Bürogemeinschaft samt Meinungsaustausch. „In Salzburg gibt es viele kleine, innovative Firmen. Das schätze ich sehr“, ergänzt der Österreich-Vertriebsleiter. (st)

Hotspot für Gesundheit
Technologisches Know-how überzeugt immer mehr Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, sich in Graz niederzulassen. Ein Beispiel ist B. Braun.

Der Ruf der Steiermark in Sachen Life-Science-Technologie eilt ihr voraus. Hier wird die Zusammenarbeit zwischen steirischen Unternehmen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen wirklich gelebt. Beispiele hierfür sind das Humantechnologie-Cluster Human.technology Styria oder auch das Grazer Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin (ZWT), das seit 2014 mehr als 10.800 m2 Labor- und Büroflächen für Forschungseinrichtungen, Spin-offs und Firmenansiedelungen zur Verfügung stellt. Dort versteht man sich als Wegbereiter des neuen MedCampus Graz, in den künftig auch die Bereiche Lehre und Forschung der Medizinuniversität Graz übersiedeln werden.

Dieses Potenzial hat auch die B. Braun Melsungen AG erkannt, einer der weltweit führenden Gesundheitsversorger von medizinischen Produkten und Dienstleistungen. Im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts kooperiert die Firma mit der Technischen Universität und sowie der Medizinuniversität. „Im Rahmen dieser Zusammenarbeit hat B. Braun erkannt, dass der Standort Graz aufgrund der konstruktiven institutionenübergreifenden Zusammenarbeit sehr günstig ist. Man wollte im Rahmen der Produktentwicklung weiter zusammenarbeiten und dabei das vorhandene Netzwerk und die beteiligten Personen mit einbeziehen“, sagt Martin Ellmerer. Er ist heute Geschäftsführer des konzerneigenen Entwicklungsbüros Graz, das B. Braun 2010 eröffnet hat.

Die Hospital Care Division des Unternehmens forscht und entwickelt hier vor Ort im Bereich der Glukosensorik, um Infusionspumpen künftig durch Sensoren zu unterstützen. 2014 übersiedelte das B. Braun Entwicklungsbüro Graz ins ZWT. Im kommenden Jahr wird die errichtete Produktionsstätte in Betrieb gehen, derzeit arbeitet man noch an Optimierungen des Glukosensors für den intensivmedizinischen Bereich. Die Mitarbeiterzahl wurde bereits von anfänglich sechs auf 15 aufgestockt. Die Entscheidung, direkt in Graz zu produzieren, traf der Konzern aufgrund des dortigen Technologievorteils. Know-how und die nötigen Kerntechnologien waren in Graz bereits vorhanden. „Der Standort zwischen Med-Uni – wo im nächsten Jahr der Campus entstehen wird – und Klinikum ist für einen internationalen Konzern eine optimale Schnittstelle zwischen Anwendung und Forschung im Klinikgebäude“, so Ellmerer. „Graz ist ein idealer Nährboden für medizinische Sensorik. Das Know-how der Menschen hier in Graz und die Netzwerke sind der Hauptgrund, sich hier anzusiedeln.“ (st)

Standort passt zur Philosophie
Warum ein international aktives Unternehmen aus der Holzbranche ­Vorarlberg der Schweiz vorzieht.

Wer Vorarlberger kennt, weiß, wie stark sie sich ihrer Heimat verbunden fühlen. Doch Österreichs westlichstes Bundesland wirkt auch anziehend auf Außenstehende. Für Danzer, den Anbieter von Echtholzoberflächen und Schnittholz aus Laubholz, waren es vor allem wirtschaftliche Gründe, das Headquarter im vergangenen Jahr von der Schweiz nach Dornbirn zu verlegen. CEO Hans-Joachim Danzer erzählt: „Es gab ein Bündel von Gründen, am wesentlichsten waren aber politische Themen, vor allem die Unklarheit über das zukünftige Verhältnis der Schweiz zu Europa.“

Die Entscheidung, die Holding inklusive Management und Rechtsabteilung in ein anderes Land zu verlegen, fiel bereits, bevor der Mindestkurs des Schweizer Franken zum Euro aufgehoben wurde. Das Finanzielle hat schon damals eine Rolle gespielt, denn die Schweiz ist vergleichsweise teuer. Bei den Überlegungen, wohin man übersiedeln könnte, kam man relativ schnell auf Österreich, nicht zuletzt, weil Danzer rund die Hälfte des Geschäfts in den USA macht und daher ein Land gesucht wurde, in dem es ein Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA gibt. Deutschland kam aufgrund der unvorteilhaften Holding-Gesetzgebegung nicht infrage. Natürlich habe man geprüft, welche Rahmenbedingungen in den Niederlanden, Luxemburg oder Irland herrschen. Aber: „Zu unserer Philosophie passt es nicht, uns den massiv steueroptimierten Ländern zuzuwenden.“ Man wollte in erster Linie in ein Land gehen, in dem stabile Verhältnisse herrschen. Dass die Wahl auf Vorarlberg fiel, hatte auch geografische Gründe: Sechs Mitarbeiter kamen aus der Schweiz mit, weitere sechs wurden neu angestellt. Danzer passt auch gut nach Vorarlberg, weil es hier eine lange Tradition im Holzbau gibt. Dass man geografisch vom operativen Geschäft entfernt ist, sieht er als Vorteil. In der Holding müsse man sich Fragen stellen wie: Wie entwickelt sich das Unternehmen? Wo geht die Reise hin? Wie sorgen wir dafür, dass wir die richtigen Reisepapiere haben? „Eine gewisse Distanz ist da sicher von Vorteil.“ (ar)

Der sicherste Ort für Daten
Die Firma E-Shelter suchte den besten Ort für ein Rechenzentrum.

Warum wählte man Wien?
Die Firma E-Shelter entwickelt und betreibt hochverfügbare Rechenzentren. Am Standort Wien ein Datacenter zu bauen, diese Entscheidung fiel im April 2014 – im Juni 2015 ging es in Betrieb.

Was war wichtig?
Die Standortwahl für ein sogenanntes Multi-Tenant-Datacenter – ein von mehreren Kunden genutztes Rechenzentrum – ist komplex. Zunächst wird die Nachfrage- und Wettbewerbssituation an einem Standort analysiert. Die Region beziehungsweise Stadt sollte viele Unternehmen mit großem Datenvolumen aufweisen, und die Kommunikationsinfrastruktur, also die Datennetze, sollte gut ausgebaut sein. Potenzielle Grundstücke werden einer Risikoanalyse unterzogen: Sicherheit, Energieversorgung und Anbindung an das Internet müssen gewährleistet sein. Das Grundstück sollte nicht in einer An- und Abflugschneise liegen, es darf keine Gefahr von benachbarten Industrieanlagen ausgehen, und die Gefährdung durch Grund- oder Oberflächenwasser muss ausgeschlossen sein.

Warum Wien?
Ausschlaggebend war die gute Netzwerkinfrastruktur, insbesondere die Verbindung zu Osteuropa, die Dichte an technologiegesteuerten innovativen Unternehmen mit hohen Datenvolumen und ein investitionsfreundliches regulatorisches Umfeld.

Wo nicht?
Die Überlegungen für den Bau eines Rechenzentrums in Österreich haben sich auf Wien konzentriert, denn Wien ist der drittgrößte IT-Standort Europas. Das eröffnet die Möglichkeit, Teil der Informationsdrehscheibe zwischen West- und Osteuropa zu sein.

Was läuft hier richtig?
Alle wichtigen Carrierleitungen laufen entlang der Südautobahn nach Wien – beim Standort Wienerberg; der Haupt­ast Richtung Zentrum läuft am Grundstück vorbei. Darüber hinaus hat der Vienna Internet Xchange im E-Shelter-Datacenter einen weiteren Internetknoten eingerichtet. Damit haben Kunden Zugriff auf mehr als 120 Telekomanbieter, Internet- und Cloud-Service-Provider. Das Rechenzentrum nutzt Strom aus erneuerbaren Energien, die Abwärme wird für die Beheizung der Büros und Nachbargebäude genutzt. Die Wiener Stadtwerke sind ein wichtiger Partner und sorgen verlässlich für effiziente Energie.

Wiener Zuckerl?
Die Förderungen durch die Stadt Wien haben E-Shelter in der Standortwahl bestärkt, und die positive und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Wien hat bei der Ansiedlung sehr geholfen.

Der Apfel fällt nah am Stamm
Warum ein führender Anbieter für Elektronikkomponenten seinen zweiten Standort auch in Niederösterreich gründete.

Als bei der ZKW-Gruppe, die ihren Hauptsitz im niederösterreichischen Mostviertel hat, vor drei Jahren ein neues Tochterunternehmen für Elektronik gegründet werden sollte, stellte sich die Standortfrage. Klar war: Das Werk, in dem Elektronikkomponenten für die Lichtsysteme in Automobilen entwickelt und hergestellt werden, sollte nicht zu weit vom Stammsitz in Wieselburg entfernt sein, weil die Komponenten dort zu Scheinwerfern zusammengebaut werden. Es sollte aber auch nicht zu nahe liegen, um sich nicht bezüglich des Arbeitsmarkts selbst zu kannibalisieren. „Es gab mehrere Standorte zur Auswahl“, erzählt Waldemar Pöchhacker, Pressesprecher der ZKW-Gruppe. Unter anderem stand auch ein Standort in der Steiermark zur Debatte.

Letztlich wurde die ZKW-Elektronik GmbH im Wirtschaftspark der Wirtschaftsagentur Ecoplus in Wiener Neustadt angesiedelt. Die Gründe waren die gute Verkehrsanbindung und damit die Möglichkeit für Mitarbeiter, aus Wien zu pendeln, die Nähe zum Wiener Flughafen sowie zur Fachhochschule Wiener Neustadt und damit zum Know-how und zum Nachwuchs. Pöchhacker: „Die Nähe zur FH war ein Knackpunkt, weil dort Leute studieren, die für uns interessant sind.“ Positiv streicht Pöchhacker heraus, dass im Wirtschaftspark von Ecoplus die Infrastruktur wie Kanalisation und Wasserzugang bereits vorhanden war. Das Werk konnte auf einem Grundstück errichtet werden, das am Rand des Wirtschaftsparks liegt, sodass späteren Expansionsplänen nichts im Wege steht. Die Zusammenarbeit mit Ecoplus empfand man als sehr positiv: „Es ist von Vorteil, wenn man gute Projektleiter hat, die wissen, welche Bedürfnisse die Unternehmen haben. Genauso war es bei Ecoplus. Man hat für uns ein offenes Ohr gehabt.“ (ar)

„Wenn, dann nur in Kärnten“
Die PMS Elektro- und Automationstechnik GmbH siedelte sich im Lavanttal an. Geschäftsführer Alfred Krobath erklärt im Interview, was den Standort Kärnten ausmacht.

Herr Krobath, bitte erzählen Sie uns kurz über Ihr Unternehmen PMS Elektro- und Automationstechnik GmbH.
Wir haben PMS 2005 gegründet. Aktuell haben wir 220 Mitarbeiter. 2014 haben wir einen Umsatz von 39,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Wir bieten Elektroautomatisationstechnik an und planen die Elektrotechnik für Industrieanlagen, zum Beispiel in der Pharma-, Papier- und Ölindustrie.

Wie kam die Standortwahl in Kärnten zustande?
Wir sind bei der Gründung mit der Christof Group in Verbindung gekommen, die in Graz ist. Wir sind aber zum großen Teil Kärntner. In den Gesprächen mit der Christof Group haben wir dann gesagt: Wenn wir etwas gemeinsam machen, dann nur in Kärnten.

Inwiefern gehören PMS und die Christof Group zusammen?
Die Christof Group ist mehrheitsbeteiligt und hält 51 Prozent am Unternehmen. Bei der Gründung waren es 49 Prozent.

Haben Sie auch alternative Standorte überlegt?
Der Christof Group wäre Graz lieber gewesen – dann wäre der Firmenverband unter einem Dach gewesen. Aber wir hätten es nicht geschafft, unsere ganze Mannschaft dafür zu begeistern, nach Graz zu pendeln.

Wie zufrieden sind Sie in Kärnten?
Es war wirklich super, wie wir in Kärnten behandelt worden sind. Die Entwicklungsagentur Kärnten war für uns ein One-Stop-Shop, und wir wurden beim Genehmigungsverfahren für den Neubau, bei Förderungseinreichungen und sogar bei der Mitarbeitersuche unterstützt. Wir kamen auch in den Genuss einer Förderung für den Neubau.

Haben Sie noch weitere Standorte?
Ja, wir haben fünf Standorte, wobei 200 unserer 220 Mitarbeiter in Kärnten sind. Der Rest teilt sich auf Linz, Wien, Kapfenberg und Kundl auf. (ar)

Besser als sein Ruf
Warum ein Immobilienentwickler gerade im vermeintlich ­strukturschwachen Burgenland ein Großprojekt aufzieht.

Aus wirtschaftlicher Sicht hat das Burgenland nicht gerade den besten Ruf. Das liegt nicht zuletzt daran, dass besonders das Südburgenland infrastrukturell benachteiligt ist. In anderen Gegenden floriert das Geschäft aber, und dabei tut sich besonders der Bezirk Neusiedl am See mit dem Designer Outlet Parndorf hervor. Das war auch der Grund für Erlinger Immobilien, sich hier ein 32.000 Quadratmeter großes Grundstück zu krallen und insgesamt 23 Millionen Euro in das Shoppingcenter Pado zu investieren, das im März eröffnet wurde. 11.000 Quadratmeter sind verbaut, und es gibt 400 Kundenparkplätze.

„Das Seengebiet und speziell Neusiedl haben eine große Kaufkraft. Da ist im Gegensatz zu Westösterreich in der Handelslandschaft noch ein bisschen Luft“, sagt Florian Kresser, Proj