Never XXXX The Office

Personal
26.02.2019

 
Berufstätige verbringen viel Zeit am Arbeitsplatz. Kein Wunder also, wenn das Büro zur Partnerbörse mutiert. Wie heiß es in den Betrieben zugeht, hat jetzt eine Studie erhoben.

Liebe und Lust am Arbeitsplatz: Lange Zeit ein Tabuthema, manchmal sogar arbeitsrechtlich heikel und dennoch nicht wegzuleugnen. Doch was genau läuft ab? Eine repräsentative Studie von Viking mit 500 Angestellten gibt darüber Aufschluss – und die hat es in sich. Denn Tabu hin oder her: Sechs von zehn Befragten haben schon einmal von einem Mitarbeiter oder sogar dem Vorgesetzten fantasiert. Die Psychotherapeutin Dr. Monika Wogrolly wundert das nicht, denn „ähnlich wie im nächtlichen Traum Fragmente des tagsüber Erlebten auftauchen, bilden Menschen, die einen häufig umgeben, das ,Material‘ für erotische Fantasien“. Entsprechend hoch ist auch die Zahl jener, die ihre Fantasien in die Tat umgesetzt haben. Jeder dritte Umfragen-Teilnehmer, darunter 57,14 Prozent der leitenden Angestellten und 58,44 Prozent der Mitarbeiter im mittleren Management, hatte schon einmal Sex mit einem Kollegen. Jeder Zweite ist der Meinung, dass eine Romanze bei der Arbeit die Kreativität und das generelle Wohlbefinden steigert.

Im Büro ist nicht gut munkeln
Die meisten österreichischen Arbeitskollegen-Paare finden allerdings zumindest außerhalb der Arbeitszeit, auf der Firmenfeier oder einem Corporate-Event zueinander. Für Wogrolly macht das absolut Sinn. Sie sagt: „Das veränderte Setting macht Gefühle frei, ebenso wirkt Alkohol häufig enthemmend, angstlösend und stimulierend.“ Grundsätzlich sind österreichische Arbeitnehmer einer Office-Romanze nicht abgeneigt. Ein Viertel der befragten Trainees und leitenden Angestellten gab an, dass Sex am Arbeitsplatz oder ein Stelldichein begrüßenswert sei.

Frauen vs. Männer
Männer sind übrigens generell eher dazu geneigt, eine Beziehung bei der Arbeit einzugehen, haben dann aber auch das größere Problem damit, die Arbeit von der Beziehung zu trennen. Frauen dagegen finden es schwieriger, nach einem Streit weiterhin zusammenzuarbeiten. Eine Situation, auf die es rasch hinauslaufen kann. Die Mehrheit der Teilnehmer der Studie gaben an, dass ihre Office-Romanze in die Brüche ging, und bei einem von sieben war das Ende der Beziehung unschön. Allerdings zeigt die Studie auch, dass das Leben nach einer Trennung bei der Arbeit weitergeht, denn 36,4 Prozent gaben an, dass sie sich im Guten trennten. 15,6 Prozent geben sogar an, auch nach der Trennung weiterhin mit dem Partner zusammen zu arbeiten. Nur eine von zehn Personen, die ihre Beziehung trotz Hürden aufrechterhalten konnte, arbeitet auch weiterhin mit ihrem Partner zusammen. Das ist überraschend, denn die Mehrheit (59,6 Prozent) der Umfragen-Teilnehmer sagt, dass eine Office-Romanze eher ablenkt und außerdem potenziell negative Auswirkungen auf die Karriere haben kann. Die gute Nachricht ist, dass jeder Neunte eine Kollegin oder einen Kollegen sogar tatsächlich geheiratet hat.