Erfolg mit schneller Expansion

Immobilienbranche
08.10.2021

Immobilieninvestment-Spezialist Markus Arnold hat als Unternehmer vieles richtig gemacht. Sein einziges Manko: Der Immobilien Hidden Champion wäre mit der Internationalisierung gerne noch schneller gewesen.
Arnold Markus

Wenn Markus Arnold auf die bisherige Geschichte seines Unternehmens blickt, bereut er nur eines: „Ich hätte schneller wachsen und schon vor sechs Jahren nach Deutschland gehen sollen“. Aus Vorsicht habe er jedoch gewisse Schritte nicht sofort gewagt. Ansonsten scheint der CEO und Gründer von Arnold Immobilien so ziemlich alles richtig gemacht zu haben. Denn innerhalb der vergangenen zehn Jahre entwickelte sich sein Unternehmen zu einem der größten unabhängigen, eigentümergeführten Investmentmakler Europas und zur Nummer 1 am österreichischen Zinshausmarkt. Das Transaktionsvolumen beträgt seit Gründung im Jahr 2009 rund zwei Milliarden Euro. Und der Erfolgskompass steht weiterhin auf Expansion: Im nächsten Frühjahr plant Arnold weitere Niederlassungen in der Schweiz, den Niederlanden und auch Schweden.

Nische bringt Erfolg 

Gezögert hat Arnold übrigens auch ganz zu Beginn. „Die Gründung des Unternehmens war keine einfache Entscheidung. Ich hatte einen guten Job und wusste: Niemand wartet auf den nächsten Makler“, sagt Arnold. Dass er das Risiko dennoch eingegangen ist liegt wohl daran, dass er von Anfang an den Plan hatte, eine bestimmte Nische zu füllen. Nicht nur in Wien, sondern am europäischen Markt. Der Unternehmer hat sich nämlich rein auf Anlageimmobilien – vom Zinshaus bis zu Gewerbeimmobilien – spezialisiert.  Der erste Expansionsschritt erfolgte zwei Jahre nach der Gründung in Prag. „Die Stadt ist ähnlich wie Wien, der Markt ist überschaubar und auch die Grundbuchsicherheit gegeben“, zählt Arnold die Faktoren auf, die für den Standort sprechen. Und ergänzt: „Am Ende des Tages ist es jedoch eine Bauchentscheidung“.

Eigenes Recherche-Team

Doch der Unternehmer verlässt sich natürlich nicht ausschließlich auf seinen Bauch. Eigene Rechercheabteilungen in Wien und Bratislava mit rund einem Dutzend Mitarbeitern analysieren die Märkte und sammeln Daten. Auch für die Expansion selbst verfügt Arnold über ein eigenes Team. Damit schafft er es, dass vom Start der Recherche bis zur tatsächlichen Eröffnung eines neuen Büros in Europa nicht mehr als ein Jahr vergeht.

Ich hätte schneller wachsen sollen.

Markus Arnold

Sprung nach Berlin

Etwas länger als ein Jahr hat es dann aber doch gedauert, bis der Immobilienexperte – nach mehreren Niederlassungen in Osteuropa – den Sprung „in die größte Immobilienwelt in Europa“ geschafft und ein Büro in Berlin eröffnet hat. Und damit auch seinen USP endgültig gefestigt hat. „Wir sind in vielen Ländern vernetzt. Unsere Kunden goutieren das, weil sie Immobilien in mehreren Ländern kaufen wollen und wir intern im Unternehmen trotzdem alles auf kurzem Weg abwickeln können“, erklärt Arnold.  2017 wurde die Gewerbeabteilung aufgebaut, die Investoren in der Allokation von Immobilien in allen Arnold Immobilien Zielmärkten begleitet. Die Gewerbeabteilung verfügt über ein breit gefächertes Immobilienportfolio an Fachmärkten, Einkaufszentren und Bürohäusern in Europa bis hin zu einem Highstreet Hochhaus in New York City.
Damit wird die Anzahl der sogenannten Cross-Country Deals noch weiter steigen. Ein Beispiel dafür: Arnold Immobilien hat für einen österreichischen Investor ein in einer deutschen Tertiärstadt  befindliches Fachmarktzentrum an einen tschechischen Investor vermittelt. Der Deal wurde in Kooperation mit der Niederlassung in Prag realisiert.
„Von solchen Kunden leben wir, sie bringen uns den größten Umsatz: Sie wollen in Europa kaufen, der eigene Markt ist ihnen aber zu klein. Und ihnen ist zunächst noch nicht klar, in welcher Stadt sie kaufen wollen“, so Arnold. Dass es sich lohnt, in Immobilien zu investieren, steht für Arnold außer Frage: „Die Immobilien-Branche ist der große Gewinner der Corona-Krise. Alleine die steigende Inflationszahlen geben mir recht“. Die Wohnimmobilie war und ist dabei immer noch der große Klassiker. Logistikimmobilien, bisher ebenso schon ein Dauerbrenner, sind aufgrund von Corona regelrecht „durch die Decke gegangen“, wie Arnold betont. Was neu ist: Private Investoren haben jetzt auch das Gewerbe, insbesondere die Fachmärkte entdeckt. „Diese Assetklasse macht zur Diversifikation des Portfolios absolut Sinn, sollte aber nicht ohne professionelle Beratung angedacht werden. Denn bei Gewerbeimmobilien ist zum Beispiel auch Branchen- oder Standort-Know-How extrem wichtig“, so der Immobilienexperte.
Auch die weiteren Assetklassen haben der Krise getrotzt. „Die Büroimmobilie hat noch am meisten gelitten. Aber nicht einmal die Hotels haben verloren, wir haben hier keine Notverkäufe beobachten können“, sagt Arnold.

Marktführerschaft als Ziel

Zentrales Ziel des Unternehmers ist es, "der" große europäische Makler zu werden. Durch den Brexit sei hier eine Lücke entstanden. Um tatsächlich Marktführer zu werden, fehlen Arnold laut eigener Angaben aber noch ein paar weitere Niederlassungen in europäischen Ländern. Auch interne Abläufe müssten noch verbessert werden. Aber hier kann Arnold bereits auf ein starkes Fundament aufbauen. Denn neben der eigenen Rechercheabteilung verfügt der Makler auch über eine hauseigene IT-Abteilung, die eigene Programme entwickelt. Alle IT-Systeme sind auf hauseigenen Servern, womit die Datensicherheit und das Vertrauen der Kunden steigt. Die selbst entwickelten Programme sind naturgemäß genau auf die eigenen Themen und das eigene Geschäft abgestimmt und somit auch effizienter. Arnold: „Damit können wir wirklich inhaltlich in die Tiefe gehen“.