Erfolgsrezepte

Sieben Tipps von einem Macher

Management
08.10.2021

 
Von Tatmenschen lässt sich einiges lernen. Markus Elsässer ist ein solcher. Einst einer der Top-Ten-Nachwuchsmanager des manager magazins, war er Finanzdirektor bei Dow Chemicals Deutschland, General Manager von Benckiser in Sydney, Managing Director für die Storck-Gruppe in Singapur und Gründer des ME-Fonds. Von ihm stammen diese Ideen.
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1. Denken Sie die Dinge richtig durch

Die meisten Menschen denken zu kurz. Bis zu einem bestimmten Punkt und nicht weiter. Viele wägen recht gut Pros und Kontras ab, aber nur wenige können sich in die Welt der Gegenargumente hineinversetzen. Elsässers Trick: Sperren Sie sich mit Wasser und Kaffee in ein Zimmer ein und stellen Sie sich einen imaginären Sparringpartner vor. Der sitzt Ihnen gegenüber und zwingt Sie mit eisigem Blick, alle Konsequenzen durchzudenken. Gnadenlos stellt er alle Fragen, denen Sie ausweichen wollen. Und lässt Sie erst vom Tisch aufstehen, wenn alle Optionen bis zum Ende gedacht sind. Dann dürfen Sie gehen.

2. Zweimal jährlich eine Clan-Sitzung

Jeder hat eine Familie. Manche können besser miteinander, manche schlechter. Die Idee: Laden Sie zweimal im Jahr zu einer Clan-Sitzung. Ausdrücklich nicht, um zu feiern, sondern um die ernsten Dinge des Lebens zu besprechen: Vermögen, Schulden, Vorhaben, Altersplanung, berufliche Veränderungen, Ausbildungswege usw. Oberste Regel ist absolute Ehrlichkeit. Nur so findet sich eine Lösung für jedes Problem.

3. Gründen Sie Ihren eigenen Club

Es gibt Jugendfreunde, Freunde aus allen Lebensphasen, Kollegen, Geschäftsfreunde. Ob Letztere echte Freunde sind, zeigt sich erst in Krisenzeiten. Bis dahin sollten Sie sie aus Ihrer persönlichen Sphäre fernhalten. Was kein Hindernis für ein erstklassiges Netzwerk dieser Geschäftsfreunde ist. Elsässers Methode sind gezielte Einladungen, etwa zehnmal im Jahr jeweils fünf Gäste. Nach zehn Jahren haben Sie 500 Menschen an Ihrem Tisch gehabt.

4. Kommen Sie als Erster zu Verhandlungen

Vorbereitung ist das A und O, das wissen Sie längst. Auch, dass Sie nie ohne ein Minimalziel in eine Verhandlung gehen. Nicht so bekannt ist die Idee, grundsätzlich als Erster zu kommen und immer zu zweit. Ersteres, um den Raum einzunehmen und jeden der später Eintretenden zu begrüßen, ihm oder ihr in die Augen zu schauen und ein paar Worte zu wechseln. Wie ändert sich deren Verhalten, wenn der Big Boss den Raum betritt? Zweiteres, weil vier Augen mehr beobachten als zwei. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Stillen am Tisch. Sie sind oft wichtiger als die Wortführer.

5. Hinhören ist besser als Zuhören

Die meisten erfolgreichen Menschen sehnen sich nach Anerkennung. Daheim will keiner mehr ihre Geschichten hören. Wem sollen sie sie noch erzählen? Geben Sie diesen Helden die Anerkennung, die sie verdienen. Hören Sie ihnen zu. Mehr noch: Hören Sie hin. Was steht zwischen den Zeilen? Was braucht dieser Mensch? Geben Sie es ihm. Es ist wie das Lesen eines Geschäftsberichts: Das Wichtigste steht zwischen den Zeilen.  

6. Finger weg von Gefälligkeiten

Der Urlaub in der schicken Finca des Lieferanten. Die Einladung zum „Jedermann“. Lehnen Sie ab. Oder sagen Sie wenigstens klipp und klar, dass Sie zwar gerne annehmen, das aber keinen Einfluss auf die Geschäftsverbindung hat. Sonst sitzen Sie in der Falle. Jede Gefälligkeit wird irgendwann eingefordert.

7. Die eine Sache jeden Tag

Ihre To-Do-Liste ist endlos. Am Abend stellen Sie fest, dass Sie nicht einmal die Hälfte geschafft haben und sind frustriert. Die Lösung: Nehmen Sie sich eine große Sache am Tag vor. Schreiben Sie die auf einen Zettel und legen Sie ihn vor sich hin. Dieser einen Sache gehört alle Aufmerksamkeit. Den Rest blenden Sie aus.

Text: Mara Leicht