e-Auto-Ladeinfrastruktur

Alle Wege führen zum Strom

Ladestationen
23.03.2022

 
Noch ist die E-Mobilität ein Trend, die Zuwächse in Prozent sind beeindruckend, in absoluten Zahlen aber überschaubar. Doch früher oder später wird jeder beim Kauf eines Fahrzeugs über ein Elektroauto nachdenken. Ein Denkprozess, der von vielen Fragen begleitet wird.
Ladeinfrastruktur beim e-Auto

Frage 1: Ist ein E-auto überhaupt das Richtige für mich?
Eher schon. Einige Überlegungen wären aber von Vorteil: In den nächsten Showroom laufen, Kaufvertrag unterschreiben und darauf hoffen, dass schon alles passen wird, sollte es nicht sein. Neben den Kosten sind Lademöglichkeiten und Streckenprofil noch immer entscheidende Faktoren pro oder contra Elektroauto. Allerdings in einem stets größer werdenden Rahmen. Reichweiten rund um 450 Kilometer sind keine Seltenheit, die Förderungen sind hoch und die Ladeinfrastruktur wächst und gedeiht.

Frage 2: Wo lade ich am besten?
Zu Hause an der eigenen Ladestation. Sie ist nie besetzt, nie außer Betrieb und man braucht keine App, um sie zu finden. Im Normalfall tankt der Stromer am Ende des Tages Energie an seiner eigenen Wallbox. Steckdose wäre auch möglich, macht aber ob der geringen Ladeleistung keinen Sinn. Am gängigsten sind Wallboxen mit einer Ladeleistung von 11 kW, man spricht dann vom dreiphasigen Laden. So sind volle Akkus früh am Morgen garantiert, und die Standheizung kann auch in Ruhe arbeiten. An diesem Punkt wäre es auch an der Zeit, die Stromtarife zu checken, seinen Anbieter zu kontaktieren oder selbigen zu wechseln.

Frage 3: Wo lade ich am zweitbesten?
Auch der strukturierteste Alltag hat seine Ausreißer. Seien es Urlaubsfahrten oder Umwege unfreiwilliger Natur. Die gute Nachricht: Die Ladeinfrastruktur ist eine der besten in Euro­pa. Die schlechte: Sie schwankt etwas. Vereinfacht gesagt gilt, je mehr Verkehrsaufkommen, desto mehr Ladestationen gibt es. Das gilt insbesondere für die Schnellladestationen. Kna-ckig kurze Energiestöße sind in Städten und entlang der Hauptverkehrsrouten kein Problem, im Hinterland fließt der Strom etwas langsamer. Angst vorm Liegenbleiben muss man aber fix nicht haben, auch greifen einem sämtliche Hersteller via Routenplanung und Ladestellenfinder digital unter die Arme.

Frage 4: Wie dicht ist der Tarif-Dschungel?
Fürchten braucht man sich vor den Betreibern und ihren Tarifen nicht. Manches ergibt sich von selber. Mitunter schon beim Autokauf, denn viele Hersteller kooperieren mit einzelnen Betreibern. Auch gibt es regional stark vertretene Anbieter, die eben nur regional von Interesse sind. Fix ist, einen Betreiber von Schnellladern sollte man in seinem Portfolio haben. Fix ist aber auch, dass es keinen Sinn macht, einzelne Tarife bis ins kleinste Detail zu zerpflücken. Das Laden an „fremden“ Ladestationen kann zwar teuer werden, Stichwort „Roaming“, ist aber aufs Jahr gesehen vernachlässig­bar. Der entscheidende Faktor ist, schon wieder, der Alltag. Mit zwei bis drei Anbietern geht sich eine attraktive Kosten-Nutzen-Rechnung locker aus.

Fazit
Der Weg Richtung Elektroauto wird immer breiter. Die Politik erleichtert die Installation von Wallboxen in Mehrparteienhäusern, Banken bieten attraktive Leasingangebote, Ladestationen kommen, um zu bleiben. Vielleicht noch eine letzte Entscheidungshilfe: unbedingt Probefahrt vereinbaren. Das Erlebnis der ansatzlosen Beschleunigung beantwortet möglicherweise alle Fragen in Sekunden

Anbieter im Überblick

In Sachen Ladestationen und Betreiber sind sowohl Hersteller als auch österreichische Wirtschaft mit von der Partie. Die Tarife sind fast durchgängig an Stehzeit oder geladenen Kilowattstunden orientiert, unisono wird Ökostrom offeriert. Ein Überblick der wichtigsten Anbieter:

Ionity
Ionity ist ein Joint Venture von Automobilherstellern (u. a. BMW, Mercedes, Audi, Hyundai) und Spezialist für europaweites superschnelles Laden. Bis zu 350 kW sind je nach Standort möglich, zu finden entlang quasi aller Autobahnen.

Smatrics
Smatrics ist ein ein Tochterunternehmen von Verbund und EnBW und bietet das dichteste Ladenetz in Österreich. Smartrics versteht sich als Komplettanbieter in Sachen Ladeleistung und, für Besitzer älterer Fahrzeuge wichtig, Steckertypen.

Tesla Supercharger
Wie der Name schon sagt: Teslakunden vorbehalten. Ein europaweit dichtes Netz an Schnellladestationen garantiert ein sorgenfreies Reisen entlang der Hauptrouten. Für die Nebenrouten gilt das nur bedingt.

Bundesverband Elektromobilität Österreich
Kurz BEÖ, ist ein Zusammenschluss regionaler und überregionaler Energieversorger. Der BEÖ verfügt über ein dichtes Ladenetz, der Fokus liegt auf Gleichstromladen bis 11 kW, es gibt aber auch Schnelllader bis 350 kW.

ÖAMTC ePower
Österreichs größter Mobilitätsclub nutzt einen Gutteil seiner Stützpunkte zur Implementierung von mehr als 160 Ladestationen. Zu einem wesentlichen Teil ist der ÖAMTC aber auch Roaming-Partner für andere Betreiber.

Ella
ella ist so ein Roaming-Partner des ÖAMTC und im Eigentum der WEB Windenergie AG. Neben eigenen Ladestationen setzt ella stark auf Kooperationen mit Handel und Gemeinden. Ladeleistungen von 11 bis 22 kW sind am gängigsten.