Wirtschaftsentwicklung Ende 2011 schwach

Wirtschaftswachstum
15.02.2012

Gemäß der Schnellschätzung des WIFO zur Wirtschaftsentwicklung im IV. Quartal 2011 verringerte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion gegenüber der Vorperiode real um 0,1% (III. Quartal 2011 revidiert +0,2%).
Übersicht 1: WIFO-Schnellschätzung zur vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Die Konjunkturimpulse aus dem Ausland ließen weiter nach. Das Wachstum des Konsums der privaten Haushalte wie auch der Anlageinvestitionen stabilisierte die Wirtschaft, fiel jedoch ebenfalls geringer aus als im III. Quartal. Für das gesamte Jahr 2011 ergibt sich nach vorläufiger Rechnung ein Wirtschaftswachstum von 3,1%.

Die seit Anfang 2011 beobachtete schrittweise Abschwächung der heimischen Wirtschaftsdynamik setzte sich auch im IV. Quartal fort. Nach einem Wirtschaftswachstum von nur mehr 0,2% im III. Quartal 2011 ging das Bruttoinlandsprodukt im IV. Quartal um 0,1% zurück (saisonund arbeitstagsbereinigt gegenüber dem Vorquartal). Die Eintrübung der internationalen Konjunktur ließ den heimischen Export abermals schrumpfen (-0,5% nach -0,2% im III. Quartal). Sowohl die Warenausfuhr als auch der Export von Dienstleistungen waren rückläufig.

Die Anschaffungen von Konsumgütern und die Anlageinvestitionen stabilisierten zwar die Wirtschaft, jedoch ebenfalls mit abnehmender Dynamik. Der Konsum der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) wurde im IV. Quartal um 0,2% ausgeweitet, nach +0,3% in der Vorperiode.

Die größten Impulse gingen von den Anlageinvestitionen aus (IV. Quartal real +0,6%), jedoch verlangsamte sich ihr Wachstum bereits (III. Quartal +1,0%). Die Nachfrage konzentrierte sich auf Ausrüstungsinvestitionsgüter (+1,4%, III. Quartal +1,9%) und hier vor allem auf die Anschaffung von Fahrzeugen.

Nachdem die Bauinvestitionen im 1. Halbjahr 2011 erstmals seit langem ausgeweitet worden waren, stagnierten sie im III. Quartal und wurden im IV. Quartal erneut etwas eingeschränkt (-0,2%). Sowohl der Wohnbau als auch Nichtwohnbauten waren von einem Rückgang betroffen.

Die rezessiven Impulse aus dem Ausland schlugen sich vor allem in der Warenproduktion nieder.
Hier war nach einem leichten Rückgang im III. Quartal (real -0,1% gegenüber der Vorperiode) eine deutliche Verschärfung der Abwärtsdynamik zu beobachten: Im IV. Quartal 2011 sank die Wertschöpfung dieses Wirtschaftsbereiches um 1,3%.
Für das gesamte Jahr 2011 ergibt sich ein realer Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 3,1% (nominell +5,3%).