Selbstmanagement als Lebenskunst

Ruhezeit
16.06.2017

Selbstmanagement ist eine herausfordernde Lebenskunst. Vor allem in einem disruptiven 4.0-Umfeld. Es ist auch eine Kunst der Selbstführung zwischen Können und Wollen. Deren Erfolg manifestiert sich an konkreten, ermutigenden Ergebnissen. Oder wie es Arthur Schnitzler zeitlos zutreffend formulierte: „Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt – und nicht, was wir ersehnt haben.“ 

Selbstmanagement ist „ein weites Land“. Zwar ein menschlich nicht so ab- und tiefgründiges Terrain, wie in Schnitzlers gleichnamiger Tragikomödie von 1911. Aber jedenfalls eines, das sich nicht so simpel erkunden oder ganz nebenbei bestellen lässt. Es bedeutet Arbeit an sich selbst. Unentwegt. Hier ein paar Anregungen dazu. 

Die Selbstmanagement-Triade

Selbstmanagement bedeutet: sich selbst führen, Selbstverantwortung übernehmen, das eigene Leben in die Hand nehmen. Kurzum die Kompetenz, die persönliche wie berufliche Entwicklung aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. „Geh deinen Weg und lass die Leute reden!“ So ermutigte schon Dante Alighieri vor über 700 Jahren. Diese Kompetenz manifestiert sich vor allem auf den 3 Ebenen ZIELE – ZEIT – ENERGIE. Hier als Selbstmanagement-Triade bezeichnet.

Gutes Selbstmanagement äußert sich demnach in den Fähigkeiten, 1. den Fokus auf ein selbstbestimmtes, attraktives ZIEL zu legen, 2. die zur Verfügung stehende ZEIT adäquat zu gestalten, 3. für einen gesunden ENERGIE-Haushalt zu sorgen. 

Selbstmanagement ist auch vergleichbar mit einer (Lebens-)Reise, auf der sich uns unentwegt drei Kernfragen stellen: Wohin soll die Reise gehen bzw. wann möchte ich wo ankommen? Wie gestalte ich die Reisezeit? Was treibt mich an bzw. woher beziehe ich den nötigen Treibstoff, d.h. die Energie?

Die immanente Wechselwirkung der drei Ebenen ist naheliegend. Ebenso plausibel, dass erst ein dynamisches Gleichgewicht zu einem starken Selbstmanagement führt.

Die 4 Super-Treibstoffe

Erfolg bedeutet wohl für jeden etwas anderes. Somit auch erfolgreiches Selbstmanagement. Denn Maßstäbe und Wahrnehmungen sind höchst subjektiv. Aber es lassen sich relevante Faktoren objektivieren. Etwa vier Super-Treibstoffe auf der Energie-Ebene, die die Selbstmanagement-Triade positiv befeuern.

(1) Sinn: d. h. die subjektiv erlebte Sinnhaftigkeit dessen, was ich tue
(2) Anerkennung: d. h. die Wertschätzung, die ich für mein Tun, meine Leistung erfahre
(3) Selbstwirksamkeit: d. h. die Möglichkeit zu gestalten und Spuren zu hinterlassen
(4) Verortung: d. h. eine sichere Basis, die als Ruhepol und Kraftquelle wirkt

Analog dazu Fragen zur Selbstkalibrierung: Wo auf der Zufriedenheitsskala von 0 bis 10 (  :( bis :)   ) sehe ich mich in Bezug auf die vier Treibstoffe? Womit bin ich zufrieden? Womit nicht mehr/noch nicht? Was ist ein erstrebenswerter Zielwert?

(1) Sinn                                       :( ------------------------------------------------:)

(2) Anerkennung                           :(------------------------------------------------ :)

(3) Selbstwirksamkeit                   :(------------------------------------------------ :)

(4) Verortung                                :(------------------------------------------------ :)

Und um Selbstmanagement wörtlich zu nehmen: Was will ich ändern? Was bin ich bereit, dafür zu tun? Wie sieht ein kleiner, aber konkreter Schritt aus? Wann? Allerdings besteht für operative Hektik kein Anlass. „Denn wichtiger als Schnelligkeit ist das Ziel.“ So Stephen R. Covey im Bestseller „Der Weg zum Wesentlichen“.

Hinweis: Der Artikel ist ein Auszug aus „Können & Wollen“, dem OaseLetter Nr. 20 (Frühling 2017) der ManagementOASE.