Neue Erscheinungen

Industriellenvereinigung
16.10.2013

Endlich sind sie da: die neuesten Bücher über Führung, auf die wir Manager schon so lange gewartet haben. Hier sind sie exklusiv und vorab für Sie rezensiert.

„Lizenz zum Führen: Die James-Bond-Methode"
Autor: Auric Goldfinger
Verlag: Moneypenny, 234 Seiten
Dieses Buch räumt mit dem kommunistischen Gequatsche zum Thema Führung auf und bestärkt Sie darin, das zu tun, was Ihnen als Boss zusteht: Entscheidungen zu treffen, wie es Ihnen passt. Der Autor zeigt, wie Sie Ihr Unternehmen nach Geheimdienstmethoden umbauen, klare Hierarchien vorgeben, Versager eliminieren und heiße Weiber flachlegen. Anhand von praktischen Beispielen (Drax Industries, Zorin, Quantum) wird der Ausbau mittelständischer Organisationen zu global agierenden Konzernen mit Anspruch auf Welt(markt)führerschaft behandelt. Lesenswert!

„Ich, meiner, mir, mich: Führen mit totalem Fokus"
Autor: Silvio Berlusconi
Verlag: Bunga & Bunga, 1.384 Seiten
Der Verfasser setzt mit seinem „Egopolen-Führungsprinzip" völlig neue Maßstäbe und widerlegt wissenschaftlich fundiert althergebrachte Lehren. Durch die radikale Fokussierung auf den Benefit der Führungsperson selbst ergibt sich analog zum Trickle-down-Effekt in der Wirtschaft eine automatische Lösung komplexer Probleme in chaotischen Entitäten. Berlusconis vulgär-narzisstischer Ansatz, über rudimentär intrinsische Beziehungen Abhängigkeiten zu pervertieren, ethisch zu abstrahieren und davon einen monopolaren Führungsanspruch abzuleiten, ist völlig neu. Ein Meisterwerk!

„Führe, Arschloch!" (engl. Originaltitel: „Lead it, Major League Asshole!")
Autor: George W. Bush (Aus dem Englischen von Bruno Ganz mit einem Vorwort von Horst Seehofer)
Verlag: Halli & Burton, 48 Seiten

Dieses kurze, aber einprägsame Büchlein ist ein praktischer Ratgeber für die Handhabe schwieriger Entscheidungsprozesse in Unternehmen. Es ist sehr einfach und leicht verständlich geschrieben. Bush bedient sich der dualen Entscheidungsmatrix (Schwarz/Weiß, Gut/Böse) und verknüpft sie geschickt mit neuesten Erkenntnissen aus der NLP-Forschung. So kommt der Manager rasch zu einer Überzeugung, die er dann auch für richtig hält und entschlossen gegen Widerstände durchsetzt. Ein wertvoller Begleiter, der auf keinem Schreibtisch fehlen sollte.

„Geh du voran! Führen in Abwesenheit"
Autor: Jörg Haider (posthum)
Verlag: Sunnenseitn (Edition Knittelfeld), 180 Seiten
Aus dem Nachlass des Kärntner Landeshauptmanns stammt diese theoretische Abhandlung über Führung. Seine Theorie ist verblüffend: ein gezieltes Sich-Herausnehmen und eine bewusste Eskalation von Konflikten in „führungslosen Räumen" erzeugt Lösungen durch die „unsichtbare Hand", durch eine Art schöpferische Zerstörung. Fast prophetisch räumt Haider ein, dass sich das System an einem „Kulminationspunkt der Macht" umkehren und destruktive Kräfte entfesseln könnte. Das Werk ist nicht nur für politisch interessierte Manager empfehlenswert.

„Wir Führen Im Kreis"
Autor: Niki Lauda
Verlag: Eckelstein, 152 Seiten
Nicht zu empfehlen ist diese Neuerscheinung. Der Text ist schwer zugänglich, teilweise konfus. Die Theorien wirken unausgegoren. Dass Führungskräfte „ordentlich Gas geben müssen, um ins Ziel zu kommen" ist keine rasend neue Erkenntnis. Dafür muss man dieses Buch nicht lesen. Der Autor wechselt ständig zwischen Wirtschafts- und Coachingthemen aus der Welt des Sports hin und her. Ein roter Faden fehlt. Wollte man hier den Hype um den Kinofilm nutzen? Der Verdacht liegt nahe.