Hilfe für Expats

13.11.2013

Wien beherbergt etwa 200 internationale Headquarter sowie rund 300 Unternehmen, die ihre CEE-Aktivitäten von der Bundeshauptstatt aus steuern. Kein Wunder also, dass zahlreiche Schlüsselkräfte aus dem Ausland nach Wien kommen. Rasch sehen sie sich dann aber mit jeder Menge Hürden konfrontiert. Zwei Jungunternehmerinnen wollen diese nun auf ein Mindestmaß reduzieren. Wo der Schuh drückt und wie geholfen werden kann - Wir haben bei Presup-Geschäftsführerin Julia Mende nachgefragt.

Interview: Stephan Strzyzowski

Frau Mende, mit welchen Herausforderungen haben Expats in Österreich zu kämpfen?

Die erste Hürde für einen Expat ist meistens die Wohnungssuche. Wenn man kein Deutsch spricht, bleibt einem der Zugang zu vielen Wohnungsangeboten verwehrt. Es gibt auch Vermieter, die Ausländer gar nicht zu einer Besichtigung empfangen. Wir beraten den Expat, welche Gegenden für ihn in Frage kommen, stellen sicher, dass er nicht übervorteilt wird, verhandeln den Mietvertrag und übergeben die Wohnung inkl. Fotoprotokoll, um ungerechtfertigten Ansprüchen des Vermieters beim Auszug gleich vorzubeugen.

Wobei brauchen Expats sonst noch Unterstützung?
Vor allem bei Behördengängen. Sie sind ja schon für einen Österreicher nicht einfach. Wenn man kein Deutsch spricht und nicht weiß, mit welchem Anliegen man sich an welche Stelle wenden muss, kann dies zu einer echten Herausforderung werden. Wir unterstützen die Expats dabei, diesen bürokratischen Teil zu erledigen. Ein weiteres Problemfeld ist die Schulplatzsuche für die Kinder. Wenn man mitten im Schuljahr nach Österreich kommt, kann es schwierig werden, einen Platz zu bekommen. Wir haben durch unser Netzwerk bessere Chancen, vor allem bei den internationalen Schulen. Aber auch Dinge des täglichen Lebens, wie ein österreichischer Handyvertrag oder ein Bankkonto können für einen Expat schwierig zu organisieren sein. Durch unsere Kooperationspartner können wir unseren Kunden in diversen Bereichen spezielle Konditionen anbieten.

Unterstützen Sie auch bei der sozialen Integration?
Natürlich. Gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin Jelena Milenovic, bieten wir dazu ein spezielles kulturelles Training an, um den Expats die österreichische Kultur näher zu bringen. Außerdem veranstalten wir eigene Events, angefangen bei gemütlichen Treffen mit wenigen Teilnehmern bis zu größeren Veranstaltungen. So wollen wir den Expats die Möglichkeit geben, sowohl andere Expats als auch Österreicher kennen zu lernen und sich ein soziales Netzwerk in Wien aufzubauen. Vor allem den Partnern der Expats und oft auch den Kindern fällt die Integration in das Leben in Wien am Anfang schwer. Je nach Herkunftsland gibt es auch kleine und große kulturelle Unterschiede, an die sie sich erstmal gewöhnen müssen. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, da ein frühzeitiger Abbruch des Auslandseinsatzes die Unternehmen viel kostet.

Aus welchen Regionen stammen die Expats in der Mehrzahl?
Durch die günstige Regelung für EU-Bürger betreffend Aufenthaltstitel und Arbeitsbewilligung kommen natürlich sehr viele Expats aus EU-Ländern. Hier sind allerdings auch viele selbstinitiierte Expats dabei, die nicht von einem Unternehmen entsandt wurden, sondern aus eigenen Stücken kommen. Je nach Unternehmen und Branche kommen aber auch viele Expats aus Amerika, Asien und der ehemaligen Sowjetunion.

Wie lange bleiben sie im Schnitt?
Eine typische Expatriation dauert zwischen sechs Monaten und vier Jahren. Viele Expats entscheiden sich danach jedoch in Wien zu bleiben. Vor allem Mitarbeiter der UNO, IAEA und OPEC wollen oft nicht mehr weg aus Wien und bleiben entweder bei den internationalen Organisationen oder suchen sich Jobs in der Privatwirtschaft soweit möglich.

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