Mit Strom zum Kunden
Was einst Zukunftsvision war, ist heute schon längst Realität: Außendienstmitarbeiter fahren elektrisch zu Kunden, Terminen und Projekten. Immer mehr Unternehmen stellen ihre Fahrzeugflotten auf Elektromobilität um – besonders im Außendienst. Mit welchen Neuheiten warten die deutschen Hersteller im Autojahr 2025 auf.

Auch wenn die einst lukrativen staatlichen Förderungen gestrichen wurden, spielen ökologische, ökonomische und strategische Überlegungen eine wichtige Rolle, ob der Firmenfuhrpark elektrifiziert wird. Ein zentrales Argument für die Umstellung ist die Kostenersparnis. Elektroautos verursachen geringere Betriebskosten als Verbrenner, da Strom günstiger als Kraftstoff ist und weniger Verschleißteile gewartet werden müssen. Werden die Ladestationen am Firmensitz auch noch von einer eigenen Photovoltaikanlage gespeist oder wird Strom über Energiegemeinschaften günstiger betrieben, reduziert das zusätzlich die „Treibstoffkosten“.
Es profitieren aber auch die Mitarbeiter, die ihren Firmen-Stromer privat fahren, finanziell: Anders als bei Verbrennerautos fällt bei E-Fahrzeugen kein Sachbezug an.
E-Auto-Markt zieht an
Der Wegfall der Stromer-Förderung für Firmen hat bei den Herstellern eine tiefe Delle hinterlassen, denn etwa drei Viertel der Käufer von Elektrofahrzeugen waren Unternehmen. Der Markt hat sich im ersten Quartal 2025 spürbar erholt. Insgesamt wurden 14.177 Neuzulassungen von E-Autos registriert, das sind um knapp ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit war heuer jedes fünfte in Österreich neu zugelassene Fahrzeug rein elektrisch angetrieben. Und davon entfällt jede dritte BEV-Neuzulassung auf eine Marke des Volkswagen-Konzerns. Noch offen ist, wie sich die neu eingeführte Kfz-Steuer auf Stromer auf die Neuzulassungsstatistik in den folgenden Quartalen auswirken wird.
Mit welchen Neuheiten warten die deutschen Hersteller im Autojahr 2025 auf, um den Mitbewerbern aus China Paroli zu bieten? BMW, Mercedes, und Volkswagen haben viel Neues auf die Räder gestellt.
Stern surrt fast 800 Kilometer

Mercedes-Benz CLA with EQ Technology; exterior: AMG Line Plus, MANUFAKTUR patagonia red metallic
Im März hat Mercedes-Benz den vorerst nur als Stromer angebotenen CLA präsentiert und führt die bis zu 792 Kilometer große Reichweite mit einer Batterieladung als großen Pluspunkt an. Gen
auso wichtig für Vielfahrer ist auch die Ladetechnik: In nur zehn Minuten kann eine Reichweite von bis zu 325 Kilometer nachgeladen werden. Angeboten werden zunächst zwei Modelle: Der CLA 250+ bringt 272 PS auf die Hinterräder, das Allradmodell CLA 350 4MATIC stellt 354 PS bereit.
Gegenüber dem Verbrenner-Vorgänger hat Mercedes die Standardausstattung ordentlich aufgefettet: An Bord sind Zur jetzt serienmäßigen Progressive Line gehören unter anderem LED High Performance Scheinwerfer mit Adaptivem Fernlicht-Assistenten, Multifunktions-Lederlenkrad, Komfortsitze mit Sitzheizung und Lordosenstütze, Klimaautomatik für die zweite Sitzreihe sowie ein großes Panoramadach. Der Frunk – ein zusätzlicher Stauraum im Motorraum – stellt zusätzliches Laderaumvolumen bereit. Der neue CLA ist zudem mit einem Supercomputer ausgestattet, der eine Verbindung zur Mercedes-Benz Cloud herstellt.
BMW: Limo, Kombi und SUV mit Strom

BMW zählt zu den Pionieren im Bereich der E-Mobilität und bietet heute mit zwölf Modellen eine große Auswahl. Die Münchner feierten kürzlich die Premiere die Neuauflage des iX, ein als reiner Stromer konzipiertes Sports Activity Vehicle. 700 Kilometer Aktionsradius will das Flaggschiff der elektrischen SUV-Flotte mit einer Ladung hinter sich bringen. Zu dieser großen Reichweite sollen auch Innovationen aus dem Entwicklungszentrum im oberösterreichischen Steyr beitragen. Wenn die Car Policy restriktiver hinsichtlich des Preises sowie der Größe ist und der Dienstwagenfahrer nicht auf ein SUV verzichten will, wird in den Baureihen iX1 und iX2 fündig. Nicht weniger als acht Limousinen, Coupes und Kombis mit Stromantrieb stehen als i4, i5 und i7 zur Auswahl.
VW Konzern feiert E-Neuheiten-Feuerwerk

Jedes Jahr launcht Europas größter Autohersteller, der Volkswagen Konzern, eine Reihe neuer rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge. VW kennzeichnet seine Stromer mit dem Buchstabenkürzel „ID.“ und die Zahl dahinter steht bei den Pkw für die Modellgröße. Wer im Außendienst stets mit viel Gepäck unterwegs ist und das Raumangebot eines Passat gewöhnt war, findet im ID.7 Tourer das elektrische Pendant. Vielfahrer brauchen Reichweite und die stellen die Wolfsburger mit der Pro S-Version, die rund 700 Kilometer mit einer Akkuladung schafft, zur Verfügung. Das Kofferraumvolumen des Tourers lässt sich von 605 auf über 1.700 Liter vergrößern. Gewählt werden kann zwischen Heck- und Allradantrieb sowie zwei Batteriegrößen. An DC-Schnellladesäulen fließen bis zu 200 kW pro Stunde in den Speicher und mit dieser Ladeleistung ist in weniger als einer halben Stunde die Batterie von zehn auf 80 Prozent wieder gefüllt. Zur Steigerung des Wohlfühlfaktors für Fahrer und Passagiere integriert VW in den Business-Liner die Wellness In-Car App.
Zwölf vollelektrische Modelle vom „normal motorisierten“ Q4 bis zum fast 800 PS starken RS e-tron hat Audi im Programm und deckt damit ökologische Mobilitätsanforderungen von der unteren Managementebene bis zum Vorstand ab.
Stark ins E-Geschäft drängt die tschechische VW-Tochter Skoda und vertraut dabei auf Konzerntechnik. Heuer haben der neue Elroq und ein upgedateter Enyaq ihre Premieren gefeiert. Mit dem völlig neu konzipierten Elroq rundet Skoda das E-Angebot nach unten hin größenmäßig und preislich ab, der Enyaq bleibt mit zwei Karosserieformen höher positioniert. Während die Basismodelle beider Baureihen aufgrund geringerer Batteriekapazitäten und den daraus resultierenden niedrigeren Reichweiten eher für den regionalen Einsatz geeignet sind, ist man mit den Autos mit größerem Akku rund 580 Kilometer weit unterwegs, bevor eine Ladesäule angesteuert werden muss.
Auch Nutzfa

hrzeuge fahren elektrisch
Volkswagen hat heuer den neuen Transporter in die Schauräume gebracht. Zum ersten Mal in der 75 Jahre langen Geschichte fahren Kastenwagen und die Personentransporter Kombi und Caravelle mit vollelektrischem Antrieb vom Band. Das E-Angebot umfasst vier Motorisierungen in einer Leistungsbandbreite von 115 bis 286 PS. Von vornherein ausschließlich mit E-Antrieb konzipiert wurde der ID. Buzz als Bus und Kastenwagen. Bis zu 340 PS bringt die jeweilige Top-Version auf alle vier Räder.