Energie

Standortübergreifende Energienutzung für Unternehmen

Unternehmen mit mehreren Standorten können selbst erzeugten Photovoltaikstrom über Bürgerenergiegemeinschaften standortübergreifend nutzen. Beispiele wie die Bäckerei Felber zeigen, wie sich Eigenverbrauch und Wirtschaftlichkeit deutlich steigern lassen.

Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) gewinnen in der Unternehmenspraxis an Bedeutung. Laut power solution, einem auf Energiegemeinschaften spezialisierten Beratungsunternehmen in Österreich, steigt vor allem bei Firmen mit mehreren Standorten das Interesse. Der Hintergrund: Überschüssiger Strom – etwa aus Photovoltaikanlagen auf einem Zentralstandort – kann innerhalb der Gemeinschaft einfach an andere eigene Liegenschaften weitergegeben werden, statt zu Marktpreisen eingespeist zu werden. Das senkt Energiekosten, erhöht den Eigenverbrauchsgrad und verbessert die Wirtschaftlichkeit der Anlagen.

„Gerade Unternehmen mit mehreren Liegenschaften erkennen, dass Bürgerenergiegemeinschaften eine sinnvolle Möglichkeit sind, den Eigenverbrauch zu erhöhen und Stromkosten zu senken“, erklärt Roland Kuras, Geschäftsführer bei power solution in Österreich. „Die Umsetzung ist vergleichsweise einfach, der Nutzen aber erheblich – wirtschaftlich wie auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und Image.“

PV-Strom standortübergreifend nutzen

Roland Kuras mit Doris Felber
Roland Kuras mit Doris Felber (C) Karo Pernegger

In der Praxis können Filialen, Produktionsstandorte oder Lager den an einem anderen Standort erzeugten PV-Strom nutzen. Beispiele aus der Beratung von power solution sind die Bäckerei Felber und Reifen Ritz. „Bürgerenergiegemeinschaften passen zu unserer Haltung: Wir können den Strom aus unserer Zentrale standortübergreifend einsetzen, senken Energiekosten und leisten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit“, sagt Doris Felber, Geschäftsleiterin bei Bäckerei Felber in Österreich. Christoph Leszkovich, Geschäftsführer bei Reifen Ritz in Österreich, ergänzt: „Mit der Bürgerenergiegemeinschaft können wir den Strom aus unseren PV-Anlagen standortübergreifend nutzen und damit nicht nur Kosten senken, sondern auch nachhaltig Verantwortung übernehmen.“

Einfache Organisation über Vereine

Die Gründung erfolgt in der Regel in Form eines Vereins. Rechtlich können mehrere eigene Standorte sowie Partnerbetriebe eingebunden werden. Abrechnungsmodelle innerhalb der Gemeinschaft regeln die faire interne Weitergabe der Energiemengen. power solution begleitet laut eigenen Angaben von der Konzeption über die Gründung bis zum laufenden Betrieb und unterstützt aktuell 35 aktive Energiegemeinschaften in Österreich.

Rechtlicher Rückenwind durch ElWG-Reform

Mit der geplanten Reform des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) sollen Energy-Sharing-Modelle weiter rechtlich abgesichert und die Rolle von Energiegemeinschaften gestärkt werden. „Das ist ein wichtiges Signal für Unternehmen, die jetzt die Weichen stellen wollen“, so Kuras. „Als Gründer und Vorstand mehrerer Energiegemeinschaften in Österreich sehe ich täglich, wie viel Potenzial in diesem Modell steckt – auch strategisch, um sich unabhängiger und resilienter aufzustellen.“

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