Glokalisieren Sie!

Protektionismus
25.05.2020

Die Globalisierung, das zeigt die Corona-Krise mit ihren Folgen schon jetzt, hat nicht nur ökologische Schwächen. Aber sollen wir deshalb zu Selbstversorgern werden? Es gibt einen Mittelweg, der vielversprechend ist. Doch er braucht eine klare Vision.

Vielleicht ist das alles ein riesiges Experiment. Eines, das nicht China aufgesetzt hat, sondern eine höhere Macht, die jetzt lange genug zugeschaut hat, wie wir Menschen uns auf diesem Planeten benehmen. Wie wir der Natur und anderen Lebewesen eine Rolle im letzten Rang einräumen, während vorne Größenwahn, Gier und Konsumsucht sitzen. Wie wir uns voneinander abschotten, anstatt an einem Strang zu ziehen, weil wir glauben, der Kuchen sei nun mal nicht größer, als er ist und jeder so viel wie möglich abbekommen will. Diese Macht hat zugeschaut, wie die Briten sich von der EU absondern und die USA Mauern bauen und am liebsten von Klimazielen, dem Iranabkommen und anderen Deals, der WHO oder den Menschenrechten nichts mehr wissen wollen. Und wie Russland sein eigenes Internet baut und China sich völlig unabhängig von Technologie machen will, die anderswo entwickelt wurde. Diese Macht hat uns vielleicht auf die Probe gestellt nach dem Motto: Ist das euer Ernst? Sie schickte uns das Virus, das uns unsere geheimsten Unabhängigkeitswünsche von heute auf morgen in Reinstversion geliefert hat. 

Wilfried Sihn, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria Research, sagt: „Der größte Fehler wäre, zur Tagesordnung überzugehen, wenn der Aufschwung wiederkommt.“ Wir müssten uns vielmehr fragen: Was lernen wir aus dieser Gesundheits- und Weltwirtschaftskrise? Müssen wir unsere Wirtschaft wieder lokaler aufstellen? Ist die totale Globalisierung nicht der Weisheit letzter Schluss? Das Gute: Es muss nicht ganz oder gar nicht global sein. Es gibt einen Zwischenweg, der die Wirtschaft krisenfester macht. Sihn: „Wir reden schon seit fünf Jahren von der Glokalisierung, es hat nur keinen inte­ressiert.“ Gemeint ist damit eine Synthese aus Globalisierung und Lokalisierung. Jetzt steigt das Thema wie Phönix aus der Asche auf. Jede Branche sollte sich Gedanken über eine Glokalisierung machen, sich also fragen: Wo brauchen wir globale ­Verbindungen? Und wo macht es Sinn, lokaler zu werden?

Megatrend Globalisierung

Auch im Zukunftsinstitut ist man mit der Glokalisierung vertraut. Geschäftsführer Harry Gatterersagt: „Es gibt eine Tendenz zu einer stärkeren Bewusstheit nicht nur für Staaten, sondern auch für Regionen. Das wirtschaftlich und sozial Nahe gewinnt an Bedeutung, aber wir dürfen uns gleichermaßen nicht von der Welt abschneiden.“ Globalisierung sei auch nach dem Corona-Impact ein wesentlicher Megatrend – einer von zwölf Megatrends, die das Zukunftsinstitut aktuell definiert. Auf seiner Website steht dazu: Während die Politik noch versuche, globale Prozesse mit alten nationalstaatlichen Mechanismen zu regulieren, sei die Weltgesellschaft „längst auf dem Weg in die Zukunft des 21. Jahrhunderts“. Selbst wenn sich Großbritannien abschotte, werde es ohne Europa nicht lebensfähig sein – und auch ohne die USA oder China nicht. Was sich ändere, sei die Qualität der Globalisierung und eine Entwicklung Richtung Glokalisierung. Für ein wunderbares Beispiel eines typisch glokalen Projekts hält Gatterer das Global Parliament of Mayors, wo sich Bürgermeister von Städten rund um den Globus treffen und austauschen, um voneinander zu lernen: „Das Globale daran ist der informelle Rahmen des Austauschs, aber dann werden die Dinge lokal umgesetzt.“ Auch Organisationen wie die WHO müssten sich in Zukunft neu und glokal ausrichten.

Die Wirtschaft hat sich über Jahrzehnte dezentralisiert, wodurch Länder stark voneinander abhängig wurden. Die Versorgung mit so gut wie allem erfolgt quer über den Globus. Selbst für Medikamente, medizinisches Gerät und Schutzausrüstung gilt das. Bei Medikamenten besteht etwa eine hohe Abhängigkeit von China und Indien, die sehr viele Bestandteile als einzige Lieferanten weltweit anbieten. Das negative Paradebeispiel zeigte sich in der Pandemie durch die nicht zu befriedigende Nachfrage nach Gesichtsmasken, deren enorm steigende Preise, beschlagnahmte Lieferungen an Grenzen, unseriöse Ange­bote und mangelhafte Produkte.

Das Jahrzehnt der Resilienz

Harry Gatterer weist auf unsere hochgradig vernetzte Welt und unser komplexes Wirtschaftssystem hin. Die wachsende Weltbevölkerung weitet diese Komplexität aus. Daher brauche es eine kleinere Strukturierung in „Small World Networks“, die in sich funktionieren, während sie an größere Netzwerke angeschlossen sind. Gatterer: „Glokalisierung ist die notwendige Neustrukturierung eines Systems, das eine Komplexitätsschwelle überschreitet – und die haben wir überschritten.“ Die aktuelle Krise lasse uns auf einen Schlag erleben, dass Bewegungen wie Regionalisierung und Near­shoring noch nicht genug ausgebaut seien. Für Unternehmen heißt das, sie müssen vom klassischen linearen Wertschöpfungsdenken abkommen und stärker in Netzwerken denken, um etwa Produkte als Kollektive anbieten oder einkaufen zu können. Gatterer: „Ich bin überzeugt, dass wir einen Shift von Egosystemen zu Ökosystemen erleben werden und Unternehmen, zum Beispiel in Tourismusregionen, ihre Angebote stärker kollektivistisch aufstellen werden.“ Netzwerkstrukturen sind zwar teurer, weil man sie nicht wie lineare Strukturen so gut optimieren kann, dafür aber „weniger kaputtbar“. Er ist überzeugt, dass sich jetzt ein Schwung von Unternehmen dazu entscheiden wird, von der absoluten Profitorientierung und dem Quartalsdenken zu einer langfristigen Orientierung zu wechseln, die Resilienz bringt: „Von Profit zu Resilienz heißt nicht, dass sie keinen Profit machen, aber sie werden die Mittel anders einsetzen.“ Und langfristig denken heiße auch, ökologisch zu denken. Gatterer sagt: „Ich würde behaupten, die nächstens zehn Jahre werden das Jahrzehnt der Resilienz.“ Es brauche dafür stärkere Zusammenarbeit. Für den Einkauf heißt das etwa, gemeinsam lokal von unterschiedlichen Quellen zu kaufen, um flexibler zu sein. Als Beispiel nennt Gatterer 3D-Druck: Unternehmen werden sich gemeinsam 3D-Infrastrukturen aufbauen und nach Bedarf Produkte – von Schuhen bis Atemschutzmasken – herstellen.

Produktion zurück nach Europa

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböcksagt: „In der Krise haben wir gesehen, was plötzlich alles möglich ist, beispielsweise im Bereich der Digitalisierung.“ Homeschooling oder auch Telemedizin hätten geholfen, das Bildungs- und Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten: „Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in Zukunft vermehrt auf digitale Lösungen setzen werden.“ Die Digitalisierung werde zudem eine zentrale Rolle beim Klimaschutz einnehmen. In Hinblick auf Glokalisierung meint Schramböck: „Wir wissen nicht, wie die nächste Krise aussieht. Daher braucht es eine Renaissance der Produktion in Europa, um in Zukunft noch schneller reagieren zu können und für weitere Krisen gerüstet zu sein.“ Zentrale Bereiche, die sich jetzt als lebensnotwendig herausgestellt hätten, müssten hier gestärkt und die Autarkie Europas bei kritischen Produkten erhöht werden: „Ich denke hier vor allem an sensible Bereiche wie beispielsweise die Produktion von Medikamenten oder medizinischer Schutzausrüstung. Gleichzeitig müssen wir die Wertschöpfungsketten in Zukunftstechnologien und Schlüsselbereichen wie der Digitalisierung und der Dekarbonisierung in Europa stärken.“ In der Vergangenheit sei das etwa bereits bei Halbleitern oder Batterien gelungen. Wirtschaftsprofessor und Wifo-Ökonom Harald Oberhofer sagt: „Man kann strategisch wichtige Branchen definieren und dann entsprechende Ansiedlungspolitik betreiben, um Unternehmen anzulocken und ihnen zum Beispiel steuerliche Erleichterungen geben oder Grund und Boden schenken.“ Welche Branchen und Produkte das sind, muss erst definiert werden. Oberhofer hält es jedenfalls für sinnvoll, etwa Schutzausrüstung auf Lager zu halten, selbst wenn dann doch keine neue Pandemie ausbricht und man diese Lager alle paar Jahre austauschen müsse: „Die öffentliche Hand muss sagen: Das müssen wir uns leisten, um in Krisensituationen gerüstet zu sein.“

Preis, Export und Frieden

Natürlich soll und kann nicht alles, was wir konsumieren wollen, vor Ort hergestellt werden. Oberhofer: „Es klingt so schön und einfach, die Produktion aus Billiglohnländern zurückzuholen, aber in der Realität ist es das nicht.“ Die Frage sei: „Wie kann man es wirtschaftspolitisch schaffen, die Unternehmen zurückzuholen? Möchte man zum Beispiel bei uns einen Niedriglohnsektor installieren?“ Alles, was wir hier zu teureren Bedingungen machen, würde jedenfalls die Produkte teurer machen. Auch sind wir etwa für technische Geräte von anderen Weltregionen abhängig, weil Rohstoffe wie seltene Erden hier nicht vorkommen. Außerdem ist unsere Abhängigkeit vom Export zu bedenken. Die zahlreichen Weltmarktführer mit Exportanteilen jenseits von 90 Prozent sind die besten Beispiele.

Und es gibt noch einen Grund, weiterhin auf globalen Handel zu setzen: Er fördert Frieden. Martin Selmayr, Vertreter der Europäischen Kommission in Österreich, sagt: „Internationaler Handel erweist sich in vielen Fällen als Kitt für geopolitische Bruchstellen. Zudem trägt er zu Wirtschaftswachstum und Wohlstand rund um den Erdball bei.“ Selmayr verweist auf fast 40 Millionen Jobs in der EU, die am Export hängen und dass die EU-Mitgliedstaaten im Vorjahr Waren im Wert von mehr als 2,1 Billionen Euro in Drittstaaten geliefert und 1,9 Billionen Euro importiert haben. Zwar hält er es für wichtig, dass Europa „aus Eigeninteresse“ Branchen wie etwa den Pharmabereich und die Industrieelektronik stärkt und den Standort Europa gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten allgemein „so attraktiv wie möglich macht, sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer“. Aber: „Eine Politik, die sich gegen internationalen Handel richtet, wäre aus europäischer Sicht ein Schuss ins Knie. Der Lokalisierung sind Grenzen gesetzt – und sie darf keinesfalls dazu führen, dass sich Mitgliedstaaten national einigeln.“ 

Goldgrube Binnenmarkt

Der EU-Binnenmarkt, der einen freien Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr vorsieht, sei für exportorientierte Nationen wie Österreich eine Goldgrube und werde eine wichtige Rolle im Wiederaufbau Europas Wirtschaft infolge der Corona-Pandemie spielen. Und der werde „kein Spaziergang im Wienerwald, sondern vielmehr eine Bergtour in den Westalpen“ sein und brauche starke Instrumente. Selmayr streicht hervor, dass die EU-Finanzminister schnell ein 540-Milliarden-Euro-Paket für die Wirtschaft geschnürt haben. Jetzt gehe es da­rum, den EU-Finanzrahmen 2021–2027 leistungsfähig zu gestalten und mithilfe innovativer Finanzinstrumente bestmöglich für den Wiederaufbau einzusetzen. „Wenn die Mitgliedsstaaten auf den Finanzmärkten nicht als 27 Einzelkämpfer auftreten, sondern die Finanzkraft des EU-Budgets optimal nützen, können aus einem Euro des Steuerzahlers schnell mindestens zehn in der Realwirtschaft werden.“ Dass besonders krisengebeutelte Länder gestützt werden müssen, habe nichts mit Großzügigkeit, „sondern mit Grundkenntnis ökonomischer Zusammenhänge zu tun“. So müsse Österreich etwa ein vitales Interesse haben, dass sein zweitwichtigster Handelspartner Italien wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine kommt.

René Schmidpeter, Inhaber des Dr. Juergen Meyer Stiftungslehrstuhls an der CBS, ist überzeugt, dass Krisen nie durch die Wiederherstellung des Alten, sondern nur durch das Verfolgen einer neuen Vision bewältigt werden. Zur aktuellen Situation meint er: „Mehr als in einem Wiederaufbau, befinden wir uns momentan in einer Gründerzeit, welche tiefgreifende Innovationen generiert.“ So hält er etwa die Forderung nach neuen Abwrackprämien für eine strukturwahrende Tendenz: „Es irritiert mich, wie viel Energie wir vergeuden, indem wir zum Alten zurückwollen.“ Um Orientierung zu gewinnen und in eine positive Zukunft zu kommen, brauche es in erster Linie eine Vision: „Von Studien gescheiterter Expeditionen haben wir gelernt, dass jene überleben, die eine langfristige Vision haben.“ 

Die noch größere Katastrophe

Für Schmidpeter ist klar, dass diese Vision auf einem nachhaltigen Wirtschaftssystem basieren muss: „Wir können jetzt erkennen, dass wir durch die Globalisierung so stark miteinander vernetzt sind, dass die alte Ethik des Trade-off nicht mehr funktioniert, wenn wir beispielsweise in Österreich etwas machen, aber die Pro­bleme in Afrika entstehen.“ Corona hat gezeigt: Wie die Chinesen mit Wildtieren umgehen, beeinflusst selbst das Leben in einem Alpental. Und der Klimawandel sei die „noch größere Katastrophe mit noch weitreichenderen Folgen, die im Vergleich zu jetzt tatsächlich fundamentale Veränderungen abverlangen.“ Dann gebe es auch keinen Ort mehr, wohin man sich zurückziehen könnte. Die Globalisierung zurückzudrehen, ist aber keine Option, da die weltweite Zusammenarbeit grundsätzlich ja erwünscht ist, zum Beispiel für die Entwicklung eines Impfstoffs. Schmidpeter: „In Zukunft werden wir daher immer mehr eine globale Weltgesellschaft werden.“ Bei einem sehr stark vernetzten interglobalen Wirtschaftssystem gehe es ähnlich wie bei Aktien zum großen Teil um Psychologie: „Man muss ein positives Narrativ in die Welt setzen. Wir haben es selbst in der Hand. Wir können die Geschichte ­schreiben und die Zukunft positiv verändern.“ Und steht die Vision, das gemeinsame Ziel, dann brauche es dennoch – auch wenn es paradox erscheine – immer den „eigenen Weg“.

Dennoch wird es auch Anpassungen des Alten geben müssen, etwa eine Verkürzung der Lieferketten, was sowohl dem Klima als auch der Verminderung von Versorgungsrisiken dienen kann. Ökonom Harald Oberhofer sagt: „Solange der Transport von Waren nicht auf der ganzen Welt teurer wird, wird der Grad der Globalisierung volkswirtschaftlich betrachtet groß sein.“ Würden sich alle auf „so etwas wie einen CO₂-Preis“ einigen, wäre auch eine Relokalisierung leichter möglich. Hanno Lorenz, Ökonom bei der Agenda Austria, sagt, die letzten 30 Jahre äußerst stabiler Handelsbeziehungen hätten es möglich gemacht, viele Produktionsschritte auszulagern. Dabei habe man sich womöglich auch zu stark von bestimmten Regionen abhängig gemacht. Die Risiken müssen neu evaluiert werden: „Aber die große Gefahr besteht darin, dass wir jetzt aufgrund der globalen Krise überreagieren und Renationalisierungs- oder Lokalisierungstendenzen ausleben.“ Man werde Lieferketten besser gegen Schocks absichern müssen, doch eine starke Lokalisierung, so Lorenz, werde das Risiko eines Zusammenbruchs der Lieferketten verstärken und nicht verkleinern. 

Reshoring sinnvoll

Mittelfristig muss man laut ­Lorenz aus den Fehlern lernen und versuchen, sowohl sektorale als auch regionale Abhängigkeiten zu reduzieren, in der Industrie ebenso wie im Tourismus oder der Energieversorgung, wenngleich es Sicherheit nie geben könne, weil sich jede Krise unterscheidet. Reshoring, also durch Technik und Digitalisierungsschritte bestimmte Produktionsschritte ins Land zurückzuholen, mache Sinn. Darüber hinaus sollte laut Lorenz daran gearbeitet werden, den Binnenmarkt, den wir im Warenverkehr kennen, auch auf andere Bereiche wie Dienstleistungen, Kapitalmarkt oder Digitalisierung auszuweiten. Wo eine gewisse Rückbesinnung auch seitens der Konsumenten schon deutlich wurde, war beim Einkaufen bei lokalen Anbietern, von denen viele in kürzester Zeit Onlineshops aufgebaut haben. Lorenz: „Der Umstieg auf das Onlineangebot in Zeiten der Abstandsregeln war sicher für viele der richtige Schritt. Aber natürlich wäre es für viele auch schon zuvor sinnvoll gewesen.“ Auch Amazon ist in der Krise gewachsen: „Wären die Konsumenten mit einem breiteren österreichischen Angebot bereits vertraut gewesen, wäre der Verlust hier sicherlich geringer ausgefallen, und man hätte schon zuvor weniger Marktanteile verloren.“ 

Die EU hat mittlerweile mehr als 40 Handelsabkommen geschlossen, die über 70 Staaten weltweit erfassen. Was Globalisierungskritiker weniger freut, hält Martin Selmayr für wichtig, um auch anderswo mitgestalten zu können: „Diese Abkommen sichern den Marktzugang für europäische Unternehmen und zielen auf die Einhaltung hoher umwelt- und sozialpolitischer Standards in den Partnerländern ab. Wir müssen im Welthandel stets auf Fairness achten und die euro­päische Industrie vor Wettbewerbsnachteilen aufgrund ungerechtfertigter Maßnahmen in Drittstaaten schützen.“

Zukunftsforscher Gatterer hat vier mögliche Szenarien für die nächste Zeit ausgearbeitet: Die totale Isolation: alle gegen alle. Systemcrash: permanenter Krisenmodus. Neo-Tribes: der Rückzug ins Private. Und Adaption: die resiliente Gesellschaft. Wie es weitergeht, hängt von unserem Zukunftsbild ab. Gatterer: „Eine Krise zeigt uns, worauf wir uns vorbereitet haben. Sie zeigt uns, welche Zukunft wir im Kopf hatten.“ Er schlägt daher vor, die Gegenwart aus der Zukunft zu denken und schließt die alles entscheidende Frage an: „Welche Zukunft haben wir jetzt im Kopf?“