Zahl der Firmeninsolvenzen steigt um 5,3 Prozent
In den ersten drei Quartalen 2025 meldeten in Österreich 5.110 Unternehmen Insolvenz an – ein Anstieg um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Laut einer aktuellen Hochrechnung des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) wurden von Jänner bis September 2025 insgesamt 5.110 Unternehmensinsolvenzen in Österreich verzeichnet. Das entspricht einem täglichen Durchschnitt von 19 Fällen. Trotz des Anstiegs sank die Summe der vorläufigen Passiva um 58,3 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf eine geringere Zahl an Großinsolvenzen mit Passiva über 200 Millionen Euro zurückzuführen.
Die Anzahl der betroffenen Mitarbeitenden ging im Vergleich zum Vorjahr um 19,1 Prozent auf etwa 15.200 zurück, die Zahl der Gläubiger reduzierte sich um 6,2 Prozent auf rund 34.700. Im dritten Quartal 2025 zeigt sich eine temporäre Beruhigung der Lage: Mit rund 1.600 Fällen war dies das insolvenzschwächste Quartal seit Anfang 2024.
Handel, Bau und Gastro führen
Ein besonderes Problem stellt laut KSV1870 der Anstieg nicht eröffneter Insolvenzverfahren dar. Diese nahmen um 8,4 Prozent zu und machen nun rund 1.800 Fälle aus, meist aufgrund fehlender finanzieller Mittel zur Kostendeckung.
Branchenspezifisch wurden die meisten Insolvenzen im Handel (921 Fälle), im Bauwesen (784) sowie in der Gastronomie und Beherbergung (603) verzeichnet. Besonders auffällig ist ein Anstieg um 62 Prozent im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen.
Trotz der aktuellen Entspannung im dritten Quartal rechnet der KSV1870 bis Jahresende mit bis zu 7.000 Unternehmensinsolvenzen. Die wirtschaftliche Gesamtlage bleibt laut KSV1870 angespannt.
