Prognose

Unternehmensinsolvenzen steigen

Insolvenz
17.04.2023

Die Insolvenzdynamik verlangsamt sich im weltweiten Vergleich. Österreich verzeichnete letztes Jahr einer der stärksten Anstiege bei den Unternehmensinsolvenzen in Europa. Diese Aufholjagd scheint beendet zu sein.

In der aktuellen Insolvenzprognose von Acredia und Allianz Trade wird für dieses Jahr ein Anstieg von rund elf Prozent in Österreich erwartet, das entspricht 5.310 Firmenpleiten. Ein Trend, der sich auch 2024 fortsetzen dürfte: Fachleute gehen von plus vier Prozent aus. "Das Abbremsen der Insolvenzdynamik deckt sich mit den Signalen, die wir von der Wirtschaft bekommen", sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia. "Die Lieferkettenproblematik hat sich zuletzt entspannt und die Inflation sinkt langsam. Dennoch rechnen viele Unternehmen mit sinkenden Margen. Besonders die hohen Energiepreise und der enge Finanzmarkt sorgen für Kopfzerbrechen." In der aktuellen Insolvenzprognose von Acredia und Allianz Trade wird für dieses Jahr ein Anstieg von rund elf Prozent in Österreich erwartet, das entspricht 5.310 Firmenpleiten. Ein Trend, der sich auch 2024 fortsetzen dürfte: Fachleute gehen von plus vier Prozent aus. "Das Abbremsen der Insolvenzdynamik deckt sich mit den Signalen, die wir von der Wirtschaft bekommen", sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin bei Acredia. "Die Lieferkettenproblematik hat sich zuletzt entspannt und die Inflation sinkt langsam. Dennoch rechnen viele Unternehmen mit sinkenden Margen. Besonders die hohen Energiepreise und der enge Finanzmarkt sorgen für Kopfzerbrechen."

Zusätzliche Belastungen

Steigenden Kosten des Wareneinsatzes und der Löhne belasten die Profitabilität der Unternehmen zusätzlich. Besonders gefährdet sind das Bau- und Baunebengewerbe, der Handel sowie die Tourismusbranche. "Speziell Unternehmen mit hohen Lagerbeständen ächzen unter den Kosten, die durch die Kapitalbindung entstehen", so Meierschitz. "Zudem droht kapitalschwachen Unternehmen angesichts des Marathons bei der Zinswende die Luft auszugehen."

Weltweit neuerlicher Schub erwartet

Gudrun Meierschitz, Vorstaendin bei Acredia

Während die Insolvenzdynamik in Österreich abnimmt, steigt sie weltweit an. Nach einem Plus von 17 Prozent im letzten Jahr, wird für 2023 ein weltweiter Zuwachs von 21 Prozent bei den Firmenpleiten erwartet. Damit liegt das weltweit prognostizierte Insolvenzniveau 2023 noch unter dem Wert von 2019 (Minus fünf Prozent im Vergleich zu 2019). Österreich hingegen wird voraussichtlich darüber liegen (Plus sechs Prozent im Vergleich zu 2019). Nach einem weiteren Schub um plus vier Prozent im Jahr 2024 sollte sich dann auch das globale Insolvenzgeschehen weitgehend normalisiert haben.

"Österreich steht im europäischen Vergleich gut da", sagt Meierschitz, "der Anstieg bei den Firmenpleiten dürfte dieses Jahr niedriger ausfallen als zuletzt. Allerdings hat sich die Insolvenzdynamik inzwischen an das weltweite Geschehen angeglichen. Ein Grund zur Panik ist es nicht – ein Anlass zur Vorsicht und zu einem noch sorgfältigeren Debitoren- und Liquiditätsmanagement allerdings schon."