Spatenstich für Messehalle 22 in Wels
Ende April erfolgte der Spatenstich zur neuen Messehalle 22 in Wels. Die älteren Messehallen entlang der Traun werden zugunsten des Projekts abgerissen. Anfang 2026 soll die Fertigstellung erfolgen.

Laut einer Aussendung entsteht in neun Monaten, genauer gesagt in 219 Bautagen, eine lichtdurchflutete, moderne Ausstellungsfläche von 9.200 Quadratmetern, ergänzt durch 2.300 Quadratmeter Infrastrukturfläche. Die Fertigstellung sei für Jänner 2026 avisiert.
Mit einer Gesamtinvestition von 34 Millionen Euro sei der Neubau der Messehalle 22 ein Großprojekt, das die Messe Wels im Jahr 2025 begleiten wird. Die Hälfte der Investitionssumme werde von der Messe Wels getragen, die andere Hälfte von Land Oberösterreich und Stadt Wels. Im Zuge des Spatenstichs betonten Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (in Vertretung für Landeshauptmann Thomas Stelzer), Bürgermeister Andreas Rabl und Messepräsident Peter Franzmayr die Wichtigkeit des Bauwerkes für den Messe- und Wirtschaftsstandort Wels bzw. Oberösterreich.
„Der Bau der Messehalle 22 ist ein Großprojekt, mit dem wir den Messestandort für die kommenden Jahrzehnte absichern. Zusammen mit den Hallen 19, 20 und 21 sowie dem gemeinsamen Vorplatz entsteht ein Areal, das sowohl für kleine und große Veranstaltungen wie auch für Publikums- und Fachmessen hochattraktiv ist. Ich freue mich bereits auf die Fertigstellung im Jänner 2026“, sagt Peter Franzmayr, Präsident Messe Wels.
Attraktiviertes Areal
„Nachdem vor wenigen Tagen planmäßig mit dem Abriss der alten Hallen entlang der Traun begonnen wurde, erfolgt mit dem Spatenstich für den Bau der neuen Messehalle 22 nun der nächste Schritt. Die neue Halle wird, gemeinsam mit dem erweiterten Volksgarten, zu einer deutlichen Attraktivierung des Areals beitragen“, äußert sich dazu Andreas Rabl, Bürgermeister der Stadt Wels.
„Mit rund 150 Veranstaltungen jährlich ist Wels der wichtigste Messestandort in Oberösterreich und darüber hinaus von großer Bedeutung. Die Messe Wels setzt mit der neuen Messehalle 22 ihre kontinuierliche Weiterentwicklung fort, um auch in Zukunft ein attraktiver, erfolgreicher und gefragter Messestandort zu bleiben. Das Messewesen ist gerade für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich entscheidend, denn es bringt Unternehmen und Kundinnen und Kunden in Kontakt, schafft einen Wissenstransfer hin zu den Nutzern und ist für die Hotellerie und Gastronomie in der gesamten Region ein entscheidender Faktor“, erklärte Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen des Spatenstichs.
Die neue Messehalle 22 sichert bestehende Messen ab und ermöglicht die Erweiterung des Eventgeschäftes und damit weiteres Wachstum auf qualitativ hohem Niveau. 2024 wurden in der Messe Wels laut einer Aussendung 13 Eigenmessen sowie 131 Gastveranstaltungen – wie etwa Messen, Firmen- und Weihnachtsfeiern, Kongresse sowie kleine Veranstaltungen – abgehalten. Mit rund 4.500 Aussteller*innen und etwa 630.000 Besucher*innen zählt die Messe Wels zu den erfolgreichsten österreichischen Messegesellschaften. Nach Fertigstellung der Messehalle 22 verfüge die Messe Wels über die modernsten Hallenfläche aller Messegesellschaften in Österreich.
Neue Impulse für die Zukunft
Die neue Kapazität werde dringend benötigt, da die Messe in den vergangenen Jahren an der Kapazitätsgrenze war. „Mit der neuen Messehalle hat die Messe Wels wieder Potential und Optionen für die Zukunft. Sowohl hinsichtlich bestehender Messen als auch bezüglich Gastveranstaltungen und neuer Messen. Die Halle 22 ermöglicht es, Messen mit langen Aufbauzeiten, wie beispielsweise das ‚Blühende Österreich‘ und die ‚Pferd Wels‘, zu planen. Sie setzt neue Impulse für die ‚Webuild Energiesparmesse‘ – die als erste Messe die neue Halle bespielen wird – und sichert die Agraria am Standort Wels für die Zukunft ab. Darüber hinaus gibt es schon neue Messen und Buchungen von Veranstaltern für 2026 in der neuen Halle!“, so Messedirektor Robert Schneider. Als Beispiel nennt er die „all about Automation“ – eine auf regionale Besucher*innenzielgruppen ausgerichtete Fachmessereihe für Industrieautomation, Robotik und Digitalisierung, welche im Mai 2026 erstmalig in der Messe Wels stattfinden wird.
Die neue Messehalle soll neue Gäste und neue Zielgruppen nach Wels bringen. Direkten Nutzen aus der Geschäftstätigkeit der Messe Wels zieht auch die Welser Wirtschaft, etwa die lokale Hotellerie und Gastronomie.
Von Kostenersparnis bis Bauzeit
In einem europaweiten Bieterwettbewerb nach Bundesvergabegesetz konnten sich die Architekturbüros ZGP – Architekten Zellinger Gunhold und Partner Ziviltechniker aus Linz und F2 Architekten ZT aus Schwanenstadt als Sieger positionieren. Das Projekt wird als Generalplaner-Projekt von SPIRK + Partner Ingenieur aus Linz abgewickelt. Der Neubau der Messehalle 22 stärke die regionale Wirtschaft, da rund 90 Prozent der vergebenen Aufträge an Unternehmen aus Oberösterreich gingen, was die lokale Wertschöpfung und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region fördert.
Die Messehalle 22 zeichne sich durch eine effiziente Planung aus. Durch die Reduktion der Fläche von 10.000 Quadratmeter auf 9.200 Quadratmeter wurden die ursprünglichen Baukosten laut einer Aussendung von 41 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro gesenkt. Möglich wurde das etwa aufgrund der neuen Bauverordnung, durch die sowohl die Fluchttunnel als auch die dafür notwendige Unterkellerung obsolet wurde. Neben der Kostenersparnis verkürze sich dadurch auch die Bauzeit.
In 219 Bautagen zum Ziel
Ein architektonisches Highlight stelle die optimierte Dachkonstruktion dar: Statt zwei massiven Trägern wird nur ein schlanker, längsliegender Fachwerksträger die Halle überspannen. Die zwei verbleibenden schlanken Säulen gewährleisten maximale Flexibilität bei der Planung von Messen und Veranstaltungen.
Durch die Einbindung der Sprinkleranlage für die neue Halle in das bestehende System und die Verwendung einer Batterielösung anstelle eines Notstromaggregats wurden ebenfalls die Kosten gesenkt. Die Weiterverwendung von Transformatoren aus den bisherigen Hallen sei nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ein Zeichen für den verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen. Auf diese Weise soll die Messehalle 22 sowohl technologisch als auch ökologisch zukunftsweisend sein. Eine Verkleinerung und Optimierung des Foyers sowie viele weitere kleine Maßnahmen führen zu laufenden Einsparungen mit dem Ziel, die geplanten Baukosten von 34 Millionen Euro zu unterschreiten.
Die Bauzeit für die neue Messehalle beträgt neun Monate oder exakt 219 Bautage, die Fertigstellung ist für Jänner 2026 eingetaktet. Dass eine Umsetzung in kurzer Zeit möglich ist, hat bereits der Neubau der Halle 21 gezeigt, die 2014 in einer Bauzeit von 177 Tagen fertiggestellt wurde.
Die Halle 22 ersetzt die alten Messehallen entlang der Traun, die abgerissen werden, um Platz für den neuen Welser Volksgarten – das aktuell größte Entsiegelungsprojekt Österreichs – zu schaffen. Die ersten Abbrucharbeiten im östlichen Messegelände haben bereits begonnen, im Juni wird der Abriss mit den Hallen 9 – 13 fortgesetzt. Die Messehalle 22 könne effizienter genutzt werden als die in die Jahre gekommene alte Infrastruktur.