Social Media Monitoring: Wie Zuhören Kundennähe schafft

Social Media
11.08.2021

Manche Marken erkennen Trends immer rechtzeitig. Wie von Zauberhand reagieren sie prompt auf Stimmungen aus dem Markt und gehen stets proaktiv mit User-Feedback um. Wie sie das schaffen, erklärt der Onlinemarketing-Experte Hannes Kirchbaumer im Überblick.
Wer Social Media-Trends aufgreifen möchte, muss darauf achten, nicht seinen Kern zu verlieren, meint Hannes Kirchbaumer.

Wie man Trends zeitgerecht erkennt

Wer in puncto Social Media auf dem letzten Stand bleiben will, kann entweder rund um die Uhr online sein und alle relevanten Kanäle durchforsten, oder intelligente Software nutzen. Über Tools wie Talkwalker, echobot oder Meltwater, können Unternehmen unkompliziert Trends folgen, aber auch gezielt Benachrichtigungen einstellen, wenn etwa der eigene Firmenname oder ein relevanter Themenbereich genannt wird. Die Bandbreite der Selektionsmöglichkeiten ist groß. Social Media Monitoring Tools können alle relevanten Kommunikations-Kanäle, aber auch einzelne Branchen oder Länder unter die Lupe nehmen und automatisch Reports liefern, was gerade trendig ist. Auf diese Weise erfahren Unternehmen, welche Themen gerade hochkochen und wo besonders viel Interaktion passiert. Ist erst einmal alles eingerichtet, bleiben sie mittels automatischer Alerts immer auf dem Laufenden. Dabei können nicht nur die Marktstimmung und Trendthemen erhoben werden, auch die Wirkung von eigenen Kampagnen lässt sich einfach abtesten. Auf diese Weise können auch Inhalte und Wordings laufend angepasst werden. Spezielle Sentiment-Analysen ermitteln darüber hinaus, wie positiv oder negativ zum Beispiel neue Produkte im Netz besprochen werden. Sogar auf historische Daten kann zugegriffen werden, was praktisch sein kann, um Stakeholder für speziellere Themen ausfindig zu machen.

Wie man Trends folgt und seiner Linie treu bleibt

Social-Media-Plattformen sind von unglaublicher, inhaltlicher Vielfalt und von Kurzlebigkeit geprägt. Wie bekommt man damit als Unternehmen seine eigene langfristige Strategie in Einklang? Ganz wesentlich ist ein wirklich solider kommunikativer Plan, der auf ausdefinierten Werten basiert. Passend dazu können Unternehmen Augen und Ohren offenhalten, und Trends identifizieren, die zur eigenen Message passen. Es gilt also offen zu sein, aber nicht den Kern zu verlieren. Auf kurzfristige Trends und neue Darstellungsformen sollten Betriebe nur dann eingehen, wenn sie es durchgängig und vor allem zeitgerecht schaffen. Sonst produzieren nur „More of the Same“ und gelangweilte Gesichter bei ihren Kunden. Dabei gilt grundsätzlich immer: Das Fingerspitzengefühl des Socialmedia-Verantwortlichen entscheidet am Ende darüber, welche Trends wirklich aufgenommen werden. Denn nicht alles, was trending ist, passt auch zum Unternehmen. Im Fokus sollten immer Stil und Wording bleiben, um unangenehmen Überraschungen zu vermeiden.

Wie das Folgen von Trends auf den Verkaufserfolg einzahlt

Wichtig ist, laufend den Erfolg der gesetzten kommunikativen Maßnahmen zu evaluieren. Wie haben sich die Interaktionen gesteigert und wie viele User haben den Shop besucht? Dabei lässt sich das Social Media Monitoring sogar bis in konventionelle Stores übersetzen. Die Marke Adidas nutzt die Analysemöglichkeiten etwa dazu, um festzustellen, wie User auf Postings zu neuen Schuhmodellen reagieren. Abhängig von ihren Reaktionen werden von manchen Farben und Typen mehr oder weniger produziert. Auf diese Weise lässt sich eine neue Kollektion vorab abtesten und zielgenau produzieren.  

Wer sich um Social Media Monitoring kümmern sollte

So breit wie die Möglichkeiten, so umfangreich sind auch die damit verbundenen Todo‘s. Unternehmen, die sich dem Thema widmen wollen, sollten deshalb auf jeden Fall ausreichend Ressourcen bereitstellen. Das Thema einfach von jemandem mitmachen zu lassen, ist nicht zielführend. Wenn Monitoring und Reporting vernachlässigt werden, bleibt nämlich rasch das volle Potenzial auf der Strecke. Kann sich kein eigener Mitarbeiter um die Agenden kümmern, sollte der Bereich einfach auch an externe Experten ausgelagert werden. 

Wie Social Media Monitoring die Marke schützt

Tools wie Talkwalker oder echobot ermöglichen übrigens auch eine permanente grafische Suche nach dem eigenen Logo und Markennamen. Dadurch erhalten Unternehmen Informationen darüber, ob etwa auf YouTube über sie gesprochen wird. Zeitgerechte Reaktionen werden somit ermöglicht. Womit sich die Hygiene der eigenen Marke auf breiter Basis gewährleisten lässt.