Energie

"Grüne" Wärme für Tirols Haushalte

Energieversorgung
02.05.2023

Energieversorger Gutmann nimmt das hocheffiziente Blockheizkraftwerk im größten Pelletslager Österreichs in Betrieb.
Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler und Alexander Gutmann am Gutmann-Standort Hall in Tirol.

Seit Mitte 2020 betreibt der Tiroler Energieversorger Gutmann in Hall in Tirol Österreichs größten Pelletsspeicher mit einem Fassungsvermögen von bis zu 10.000 Tonnen Holzpellets. Nun ging das daran angedockte Blockheizkraftwerk in Betrieb, das "grüne" Wärme und Ökostrom erzeugt. "Seit Ende Februar 2023 erzeugen wir 'grüne' Wärme und Ökostrom in Tirol. Dank der Fertigstellung unserer Holzvergaser mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk im Gutmann Pelletsspeicher in Hall in Tirol können wir zukünftig eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz und Fernwärmenetz der Tigas gewährleisten und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Österreich leisten", sagt Alexander Gutmann. Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler besichtigte die neue Anlage in Hall: "Raus aus Öl und Gas ist gerade im Zentralraum eine große Herausforderung. Durch das Einspeisen der erneuerbaren Wärme für rund 500 Haushalte in das bestehende Fernwärmenetz kommen wir auch der Wärmewende einen Schritt näher. Die im neuen Blockheizkraftwerk der Firma Gutmann produzierte elektrische Energie und Wärme sind ein wertvoller Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Tirol und ein wichtiger Baustein für die Erweiterung der Fernwärmeschiene." Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern schaffen und sich bilanziell mit heimischer Energie aus erneuerbaren Ressourcen versorgen.

Enorme Mengen Strom und Wärme

Im neuen Blockheizkraftwerk können stündlich 780 Kilowatt Wärme und 495 Kilowatt Strom erzeugt werden. Das sind jährlich vier Millionen Kilowattstunden Strom und sechs Millionen Kilowattstunden Wärme. "Damit setzen wir einen guten Schritt in die zukunftsorientierte Richtung und erzielen eine Angebotssteigerung von grüner Fernwärme und elektrischer Energie für bis zu 1.200 Haushalte", so Gutmann. In der Anlage werden die Holzpellets in drei Holzvergasern in einem thermochemischen Umwandlungsprozess unter hoher Temperatur und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff gespalten, sodass Holzgas entsteht. Dieses wird anschließend über Leitungen zum Blockheizkraftwerk transportiert. Danach wird das Gas wahlweise in Wärme oder Strom umgewandelt und ins öffentliche Netz eingespeist. Bei mehreren hocheffizienten Produktionsschritten fallen Holzstaub sowie Holzkohle an. Der Staub wird in die Pelletsproduktion rückgeführt, die Kohle kann unter anderem für Düngung oder Brikettierung verwendet werden.