Generation Z

Von Influencern lernen

Leadership
24.08.2023

Führungskräfte sollten danach streben, in ihrem Umfeld ein Milieu zu kreieren, in dem andere Menschen freiwillig ihnen und ihren Ideen folgen und eigeninitiativ ihr Denken und Handeln daraufhin überprüfen, inwieweit sie damit ihren Beitrag zum Erreichen der gemeinsamen Ziele leisten.

1. Sichtbar und erfahrbar sein

Ein wichtiger Erfolgsfaktor aller Influencer*innen ist: Sie sorgen dafür, dass sie sichtbar sind - zum Beispiel, indem sie regelmäßig ihre Social-Media-Kanäle füttern und ihr virtuelles Netzwerk pflegen. Für Führungskräfte bedeutet dies: Sie dürfen sich nicht hinter ihrem Schreibtisch verstecken. Sie sollten gezielt den Kontakt und die Kommunikation mit ihren Netzwerkpartner*innen suchen und bereit sein, hierin viel Zeit und Energie zu investieren.

2. Erkennbar für gewisse Werte stehen

Fast alle erfolgreichen Influencer*innen haben eine klare Botschaft und stehen erkennbar für gewisse Werte. Dies sollte auch bei Führungskräften der Fall sein: Sonst sind sie für ihre Netzwerkpartner*innen unberechenbar. Deshalb fassen sie zu ihnen kein Vertrauen. Also sind sie auch nicht bereit, ihnen und ihren Ideen zu folgen.

3. Die eigenen Auftritte "inszenieren"

Erfolgreiche Influencer*innen überlassen ihr Auftreten nicht dem Zufall. Sie inszenieren ihre Auftritte, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dies sollten auch Führungskräfte tun. Sie sollten sich zum Beispiel, bevor sie einen Mitarbeitenden kontaktieren, fragen:

  • Wer ist mein Gegenüber und was ist ihm wichtig?
  • Welches Ziel möchte ich erreichen?
  • Welche Rahmenbedingungen sind nötig, damit meine Botschaften ankommen? Und:
  • Welchen Kommunikationskanal sollte ich deshalb wählen? Zum Beispiel: Mail, Telefonat oder persönliches Gespräch?

4. Sich als Mensch mit Gefühlen zeigen

Fast alle Influencer*innen im Netz gewähren ihren Followern auch wohldosierte Einblicke in ihr Gefühlsleben - um auch als Mensch für diese erfahrbar zu sein. Auch Führungskräfte sollten dies in der Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden tun - zum Beispiel, indem sie in das Gespräch auch mal Infos über ihr Privatleben einfließen lassen. Oder indem sie im Gespräch auch mal erwähnen, wie

  • die Turbulenzen in der Weltwirtschaft oder
  • die immer stärker spürbar werdenden Folgen des Klimawandels oder
  • der aktuelle Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz

sie verunsichern. Diese Aussagen sind für ihre Mitarbeitenden oft der Anstoß, ihrer Führungskraft ebenfalls einen Einblick in ihr Gefühlsleben zu geben und ihnen zu offenbaren, was ihnen als Mensch und Arbeitnehmer*in wichtig ist.

5. Gelassen auf Kritik reagieren

Auch Influencer*innen begehen aus Sicht ihrer Follower Fehler. Dann ernten sie oft harsche Kritik, die zuweilen in einem Shitstorm mündet. Hierauf reagieren erfahrene Influencer*innen - nach außen erkennbar - nie beleidigt. Sie nutzen die kritische Rückmeldung vielmehr als Chance, mit ihren Followern in einen noch intensiveren Dialog zu treten und ihnen die Gründe ihres Handelns darzulegen. Ähnlich sollten Führungskräfte auf kritische Rückmeldungen reagieren, denn diese zeigen letztlich das "Involvement" der Mitarbeitenden und eröffnen ihnen die Chance, bei Bedarf gegenzusteuern.

6. Bereit sein, neue Wege zu gehen

Auch Influencer*innen müssen zuweilen neue Wege gehen - zum Beispiel, weil sich das Mediennutzungsverhalten ihrer Zielgruppe geändert hat oder sie sich weiterentwickelt haben. Diese "Strategiewechsel" stoßen bei ihren Followern oft auf Widerstände und zum Teil kündigen sie sogar ihre Gefolgschaft. Trotzdem beschreiten Influencer*innen, wenn übergeordnete Ziele dies erfordern, diesen Weg. Ein entsprechendes Rückgrat müssen auch Führungskräfte haben.

Dabei sollten sie sich jedoch stets offen für Verbesserungsvorschläge zeigen, die gerade die Angehörigen der Generation Z oft einbringen, weil sie noch nicht betriebsblind sind, denn: Diese jungen Frauen und Männer sind die Zukunft des Unternehmens. Also gilt es ein Arbeitsumfeld zu schaffen, mit dem sie sich identifizieren können. Zudem sollten Führungskräfte ihren Teammitgliedern immer wieder mit Worten und Taten signalisieren "Ich bin lern- und veränderungsbereit". Schließlich erwarten sie dies auch von ihnen.