Personal

Strategien gegen Fachkräftemangel

Fachkräftemangel
29.06.2023

Der Fachkräftemangel wird für immer mehr Unternehmen zur Existenzfrage. Mittlerweile geben 4 von 5 Unternehmen an, dass die Rekrutierung von gut ausgebildetem Personal für sie eine große Herausforderung darstellt.

Insbesondere um hoch qualifizierte Arbeitskräfte mit besonderen Fähigkeiten gibt es ein regelrechtes Wettrennen. Um beim Kampf um die besten Köpfe die Nase vorne zu haben, reicht es nicht mehr, Stellenanzeigen zu schalten und auf Bewerbungen zu warten. Heutzutage sind es nicht mehr die Kandidaten, die sich um die besten Stellen bewerben müssen. Heute sind es die Unternehmen, die sich um die besten Kandidatinnen (be)werben müssen. Für Arbeitgeber bedeutet das, sich als möglichst attraktives Unternehmen zu präsentieren und von der „post & pray“ Taktik auf „active sourcing“ umzustellen. Gemeint ist damit die zielgerichtete, proaktive Ansprache von Bewerberinnen und dafür bieten heute – in einer Welt, in der wir alle täglich Stunden in den diversen Sozialen Medien verbringen - ebendiese das ideale Umfeld.

Menschen dort treffen, wo sie sich gerne aufhalten

"Social Media bietet heutzutage die Möglichkeit, meine eigene Zielgruppe dort anzusprechen, wo sie sich viel und gerne aufhält“, weiß Armin Rogl, Geschäftsführer der Social Media Agentur MediaBrothers, die für den erfolgreichen Social Media Auftritt bekannter Marken und wichtiger Institutionen verantwortlich ist. In den letzten Jahren hat die Nutzung der sozialen Medien enorm zugenommen. Über 90 % der GenZ (zwischen 1995 und 2010 geboren) nutzen Social Media mehrmals pro Woche, bei der GenY (geboren zwischen 1980 und 1984) sind es immer noch 83 %. Mit fast 6 Mio. österreichischen Nutzern ist dabei Facebook noch immer das bevorzugte Medium, dahinter folgen Instagram (3,45 Mio.) und TikTok und Linkedin gleichauf mit 2,11 Mio. Nutzern. Parallel dazu haben sich auch die Werbeausgaben auf Social Media seit 2017 vervierfacht, Trend weiter steigend. Auch wenn die Unterhaltung noch immer an erster Stelle steht, nutzen 48 % der Bewerberinnen mittlerweile Social Media für die Jobsuche und fast 60 % um über Unternehmen zu recherchieren.

Employer-Branding und Social Recruting gehen Hand in Hand

Unternehmen können dabei gleich mehrfach von der Nutzung von Social Media profitieren. Armin Rogl rät Unternehmen neben dem Schaffen entsprechender Ressourcen, insbesondere zu Mut. Mit kreativem Content und Storytelling gelingt es, sich von Konkurrenten zu differenzieren und aus der Masse herauszustechen. Um das richtige Maß zu finden, sollte man sich von Experten beraten lassen. „Unternehmen werben in den Sozialen Medien nicht nur für sich und ihre Marke, sie präsentieren sich auch möglichen Kandidat:innen. Und das ist im Endeffekt jeder, der sich in irgendeiner Weise für das Unternehmen interessiert – vom aktiv Suchenden bis zum passiv Interessierten, vom aktuellen Mitarbeiter über Kundinnen bis hin zur Mitarbeitenden der Konkurrenz.“, so Rogl.

Ein möglichst großes Netzwerk als Basis

Eine mutige und zum Unternehmen passende Social Media Strategie hat auch positive Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und die Identifikation der Mitarbeiter. Rogl rät auch, die eigenen Mitarbeiter anzusprechen. „Wenn ich als Mitarbeiterin mein Unternehmen cool finde und stolz auf meinen Job bin, dann werde ich das auch gerne auf Social Media mit meinen Followern teilen. Ziel muss es sein, sich ein möglichst großes Netzwerk an Menschen in den Sozialen Medien aufzubauen, die das Unternehmen supporten – egal ob mit eigenen Beiträgen, Shares, Clicks, Likes oder Comments.“  Damit schafft man nicht nur die Basis an Kandidatinnen für zukünftige Jobausschreibungen, sondern bewirbt das Unternehmen auch bei den eigenen Mitarbeitern. (Quelle: Mediabrothers)

Armin Rogl
Armin Rogl