Trends in der Tourismuswerbung
Heimo Maieritsch, Leiter des Lehrgangs Werbung und Marktkommunikation am Wifi Steiermark listet die wichtigsten Entwicklungen in der Tourismuswerbung auf.
Ohne Onlinepräsenz läuft heute kaum noch etwas – auch in der Tourismuswerbung. Das heißt aber nicht, dass andere Informationsquellen an Bedeutung verlieren. Heimo Maieritsch, Leiter des Wifi-Lehrgangs Werbung und Marktkommunikation, nennt sieben Trends in der Tourismuswerbung:
Einheitliche Strategie für alle Kommunikationskanäle: 84 Prozent der Befragten in einer Facebook-Studie bestätigen, dass auf Facebook geteilte Informationen zu Urlauben von Freunden und Familie „inspirierend“ wirken. Eine Umfrage der ÖW hat aber auch festgestellt, dass Berichte in Printmedien und Prospekten kaum an Bedeutung verloren haben. Das bedeutet: Man muss alle Kanäle bespielen. Mühsam, kostspielig, aber notwendig.
Authentische Kommunikation: Studien bestätigen, dass Klischeebilder in der Tourismuswerbung häufig ihr Ziel verfehlen. Allerdings hat eine Analyse der Bilderwelten von 68 alpinen Destinationen in Österreich und Deutschland gezeigt, dass 60 Prozent der Marken beinahe ausschließlich mit austauschbaren Bildmotiven werben! Bilder, die eine echte Geschichte erzählen, seien besser angekommen.
Professionalisierung der Werbung: „Wer die Wirkung professioneller Kommunikation kennt, weiß auch ihren Wert zu schätzen“, sagt Heimo Lercher, Obmann der FG Werbung und Marktkommunikation in der WKO Steiermark, und empfiehlt den Besuch von entsprechenden Ausbildungsangeboten des Wifi.
Zielgruppe 50 plus gewinnt an Bedeutung: Laut einer im März 2014 auf der Konferenz 50plus-Tourismus in Berlin veröffentlichten Analyse spielen die Themen Natur, Genuss (regionale Küche), Gesundheit und Kultur für diese Zielgruppe eine wichtigere Rolle als für jüngere Reisende. Außerdem seien die Ausgaben von älteren Urlaubern überdurchschnittlich hoch.
Individuelle Angebote: Erholung abseits des Massentourismus liegt im Trend – mit größtmöglicher Individualität. Laut dem Österreichischen Reiseverband (ORV) sind Karibik, Griechenland, Italien oder Kroatien als Urlaubsziele weiterhin beliebt, das individuelle Fischerhäuschen auf den Kornaten werde aber immer häufiger gebucht als das klassische Hotelzimmer an der Adria. Für die Werbung heiße das, dass Zielgruppen noch stärker selektiert werden müssen. Maieritsch: „Für ein Hotel bedeutet dies, dass statt eines standardisierten, mehrere individuelle Newsletter an die Kunden ausgesendet werden, die auf die jeweiligen Interessen abzielen.“ Familien werden über ein Kinderbetreuungsangebot informiert, Kurzurlauber über Last-Minute-Angebote.
Kaum mehr uninformierte Gäste: Nur noch zehn Prozent der Österreicher fahren in den Urlaub, ohne sich vorher über ihre Destination oder ihr Hotel informiert zu haben.
Mobile Erreichbarkeit gewinnt an Bedeutung: Laut der im September 2013 veröffentlichten Studie „Customer Journey Online“ der ÖW wird die flächendeckende Online-Erreichbarkeit von Tourismusorten in Zukunft noch wichtiger (z. B. WLAN auf Skipisten). Immerhin informieren sich bereits circa 20 Prozent per Smartphone, 7 Prozent via iPad/Tablet und 30 Prozent via PCV/Laptop während des Urlaubs – am häufigsten über das Wetter.
Quelle: ÖGZ/www.gast.at
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