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Lange gefordert, jetzt akkreditiert: der Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann
Die Ausbildung betrifft den Aufbau von Onlineshops, die Webanalyse zum Kaufverhalten des Kunden, auch die Abgrenzung gegenüber dem Wettbewerb.
Um der Digitalisierung auch in der Ausbildung der Nachwuchskräfte Rechnung zu tragen, haben die Sozialpartner im Handel am 21. September 2017 bekanntgegeben, dass ein neues Ausbildungsangebot auf den Weg gebracht wurde: der Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann/-frau.
Der dreijährige Lehrberuf, der vom Bundesberufsausbildungsbeirat (= Empfehlungsorgan des Wirtschaftsministeriums als Verordnungsgeber) einstimmig beschlossen wurde, kann ab dem Sommer 2018 gewählt werden. Bewerbungen sind bereits ab Anfang 2018 möglich.
Die vermittelten Qualifikationen umfassen etwa den Umgang mit Shopmanagementsystemen, die Präsentation von Waren im Online-Shop, die Verwendung unterschiedlicher Werbeformen im Display-Marketing oder die Erstellung bzw. den Versand von Newslettern.
Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der WKÖ, erklärt: „Der E-Commerce-Kaufmann bzw. die E-Commerce-Kauffrau werden mit Fähigkeiten und Fertigkeiten aus den Bereichen Verkauf, IT, Logistik und Marketing ausgerüstet – dieser Allrounder ist damit grundsätzlich für alle Unternehmen im Einzel-, Groß- und Außenhandel einsetzbar.“
Jörg Schielin, Bildungssprecher der Bundessparte Handel, ergänzt: „Der Digitalisierung wird aber nicht nur mit diesem neuen Lehrberuf stärker Rechnung getragen, sondern auch in der Berufsakademie des Handels, wo erfahrene Händler ohne Matura eine akademische Weiterbildung absolvieren können.“
So wird in den zwei mit der FH Wien und den WIFIs berufsbegleitend angebotenen Studiengängen – in einem Jahr zum Akademischen Handelsmanager und in zwei Jahren zum MSc Handelsmanagement – die Vermittlung von allgemeinem digitalen Wissen ausgeweitet und ein Wahlpflichtfach Digitales Marketing eingeführt.
Martin Sonntag, Bundesobmann des Versand-, Internet- und allgemeinen Handels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), abschließend: „Zwar gab es schon bisher Weiterbildungsmöglichkeiten in Sachen Onlinevertrieb, doch so eine ganzheitliche Ausbildung mit formellem Nachweis ist ein begrüßenswertes Novum.“
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