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Wachstumsmarkt Kenia: Chancen bei Infrastruktur und Ausbildung
Nairobi kann man förmlich beim Wachsen zusehen. Wie heimische Betriebe von dem Bauboom profitieren können, erklärt Edith Predorf, Wirtschaftsdelegierte in Kenia in ihrem Gastkommentar.
Gebaut wird aktuell an viele Stellen. Es enstehen zusätzliche Straßen, um das stetig steigende Verkehrsaufkommen besser in den Griff zu bekommen. Wohnhäuser schießen in die Höhe, denn der neue Wohlstand schafft eine Mittelschicht, die näher am Zentrum und in besseren Unterkünften wohnen will. Und auch Staudämme werden errichtet, damit die neu angeschafften Elektrogeräte betrieben werden können.
Eine Region im Aufbruch - die Stimmung ist gut, das wirtschaftliche Umfeld auch: Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum der letzten fünf Jahre beträgt 5,5 Prozent, die ausländischen Investitionen steigen jährlich und im „Ease–of-Doing-Business“-Index ist Kenia 2018 bereits auf Platz 61 geklettert (von 190). Das ist eine Verbesserung um fast 20 Plätze gegenüber dem Vorjahr.
Österreichische Unternehmen sind bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in Ostafrika tätig, sei es im Bereich Stromerzeugung – das Kraftwerk Kindaruma hat Andritz Hydro bereits im Jahr 1965 errichtet und 2010 generalüberholt – oder im Ausbildungssektor, hier verstärkt seit den letzten Jahren. Anfang September hat ICEP (Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten) ein Projekt mit dem Vorarlberger Beschläge-Weltmeister Julius Blum in Nairobi gestartet, welches die Duale Ausbildung für Tischler unterstützt. Für Februar 2020 organisiert Engel Austria ein Trainings-Seminar sowie eine technische Konferenz für die Kunststoff-Industrie – prominenter Partner dabei die Kenya Association of Manufacturers (KAM). Und auch für österreichisches Brot ist in Kenia gesorgt: Backaldrin, gemeinsam mit Hope For Future, dem Land Oberösterreich, der Caritas und Diakonie Österreich, geben in der eigenen Bäckerei in Korogocho, einem der größten Slums des Landes, alle sechs Monate fünf Lehrlingen die Chance, eine Ausbildung zum Bäcker zu absolvieren und so der Armut zu entkommen.
Wer das wirtschaftliche Kenia besser kennenlernen möchte, ist auf der Wirtschaftsmission „Build it! Chancen in der kenianischen Bauwirtschaft“ vom 26-28.2.2020 gut aufgehoben. Auch am 6.11. gibt es am WKÖ-Afrikatag Geschäftschancen zu entdecken.
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