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Vom Sagen und vom Tun
Dale Carnegie sei’s gedankt! Es hat sich rumgesprochen, dass wir weniger durch das führen, was wir sagen, als durch das, was wir tun. Soll heißen: Sie können sich den Mund fusselig reden. Nichts wird bei Ihren Lehrlingen ankommen, wenn diese nicht kapieren, dass Sie es ernst meinen. Und ernst meinen bedeutet, auch selbst dahinterstehen und Vorbild zu sein.
Der Auftrag, Müll zu trennen, wird nur dann erfüllt werden, wenn auch Sie Papier dem richtigen Behältnis zuordnen. Die Ermahnung „geht freundlich auf unsere Kunden zu“ wirkt nicht, wenn Sie selbst sich und Ihren möglichen Missmut gerade nicht im Griff haben. Kleiner Hinweis: Solange Sie zusehen, werden ordentlich dressierte Lehrlinge weisungsgemäß handeln. Doch was, wenn die Aufsicht fehlt? Es geht in der Lehre doch darum, im Sinne des Unternehmens denkende und handelnde Fachkräfte auszubilden. Wir wollen, dass unsere Lehrlinge Verantwortung verinnerlichen und die Wichtigkeit ihres Beitrags zum großen Ganzen verstehen. Sie sollen wollen, nicht müssen! Das kriegt man nicht hin, indem man nur darüber redet. Das was Ausbilder an Lehrlinge weitergeben, prägt die Zukunft unserer Betriebe. Und Jugendliche entwickeln Arbeitshaltung und Leistungsqualität durch Beobachten, Einschätzen, Zusehen und natürlich auch Zuhören. Thomas Schäfer-Elmayer hat in einer früheren Ausgabe dieses Magazins einen klugen Satz gesagt: „Vorgesetzte können nicht durchgehend ausbilden, Vorbilder hingegen können sie den ganzen Tag über sein“. Und Vorbilder sind Sie im Handeln ebenso wie im Reden. Womit sich der Kreis wieder geschlossen hätte. Es ist also nicht egal, wie Sie kommunizieren. Sobald Sie authentisch und kongruent wahrgenommen werden, bewirken Sie bei Ihren Lehrlingen etwas. Im Idealfall etwas Positives, das weit über die Lehrzeit hinaus anhält.
Autor:
Elfriede Gerdenits
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