Bald wird es ein Viertel-Jahrhundert
Über den Erfolg eines Projekts entscheidet meistens nicht der Start oder die Vorschusslorbeeren, wie in der Innenpolitik immer wieder zu lernen ist, sondern die kontinuierliche und langfristige Umsetzung. Umgangssprachlich wird das oft auch als das Bohren dicker Bretter bezeichnet. Die Leiterinnen des Vereins Sprungbrett bohren, nicht nur mit dem amaZone Award, nun schon 23 Jahre an den Brettern der Vorurteile und die von Ihnen geschaffenen Löcher sorgen inzwischen für eine viel klarere Sicht.
Mit dem amaZone-Award werden jährlich Betriebe ausgezeichnet, die sich besonders in der Ausbildung von Mädchen und Frauen in Handwerk & Technik engagieren und erfolgreiche Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung setzen. Die diesjährige Beteiligung von 48 Unternehmen, die maximal mögliche Zahl, zeigt das die Thematik in der Praxis angekommen ist. Es geht eben nicht um geschriebene Worte, sondern um konkretes Umsetzen und sichtbar Wertschätzung. Letztere zeigt sich in der Anwesenheit von über 300 Gästen aus allen Bereichen und vielen Grußbotschaften von politischen Entscheidungsträgerinnen. Dem Präsidenten der IV Wien, Mag. Johannes Höhrhan ist hoch anzurechnen, dass er - als einziger Mann - zu den Diskutanten und LaudatorInnen zählte. Den Aktivitäten des Vereins sprungbrett ist für die Zukunft zu wünschen, dass auch die Auszeichnung von amaZone Betrieben ein Pflichttermin für die männlichen Würdenträger unseres Landes wird. Damit sichtbar wird, dass nur ein gelebtes Miteinander eine moderne Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur schaffen können.
Diese Strukturen bereist geschaffen haben die diesjährigen Preisträger, wobei die Qualität der Einreichungen die Jury Jahr für Jahr vor größere Herausforderungen für ihre Entscheidung stellt. Es ist im Sinne der Sache zu wünschen, dass sich dieses Dilemma in den nächsten Jahren weiter verschärfen möge. Die Preisträger 2018 zeichnen sich durch ihre Vorreiterrolle, gelebte Diversität, vorbildliche Ausbildung und Großteils pro-aktive Ansprache von Mädchen in technischen Berufen aus.
Die ausgezeichneten Unternehmer 2018 sind:
Kategorie Kleinstunternehmen (bis 9 MitarbeiterInnen):
Platten- und Fliesenverlegung Gerhard Findeis, 1060 Wien
Kategorie Kleinunternehmen (10 bis 49 MitarbeiterInnen):
BOGENSBERGER Vermessung, 1090 Wien
Kategorie Mittel-und Großunternehmen (ab 50 MitarbeiterInnen):
MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich GesmbH, 2333 Leopoldsdorf
Kategorie Öffentliche und öffentlichkeitsnahe Unternehmen:
ÖBB Infrastruktur AG, 1020 Wien
Im Anschluss an die Preisverleihung nahmen sich die Vertreter der Siegerunternehmen gemeinsam mit Daniela Mahel, Bereichsleiterin Betriebsarbeit, Zeit für einen Round-Table zur Bedeutung des Preises, Engagement für Mädchen in technischen Berufen und Ausbildung generell. Lesen Sie dazu den Folgeartikel „Preise machen Arbeit sichtbar“.
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